Ein Musiker von Weltrang
Der Saal des Österreichischen Kulturforums im Herzen von New York war Montagabend so zum Bersten voll, dass man nicht einmal hätten umfallen können. Zugegeben, der Saal ist klein, aber der Anlass der Gäste zu kommen war ein großer. Landeshauptmann Josef Pühringer hatte am Vorabend der Welturaufführung von Philip Glass’ 11. Symphonie in der Carnegie Hall geladen, um dem Komponisten das Goldene Verdienstzeichen des Landes zu überreichen. Glass, der in Baltimore geboren ist und am Dienstag auch seinen 80. Geburtstag feierte, freute sich von Herzen über die Ehrung.
Mit OÖ verbunden
"Glass ist ein Musiker von Weltrang. Seine Werke feiern schon zu seinen Lebzeiten Triumphe", sagte der Landeshauptmann in seiner Laudatio. "Wir sind stolz darauf, dass Oberösterreich hier eine Rolle spielen darf." Dennis Russel Davies, Amerikaner und Dirigent des Brucknerorchesters, verbindet eine langjährige Freundschaft mit dem New Yorker Komponisten. Pühringer: "Glass hat das Profil des Brucknerorchesters massiv geprägt." 2009 komponierte er die Oper Johannes Kepler, 2013 wurde das Stück Spuren der Verirrten zur Eröffnung des Linzer Musiktheaters uraufgeführt. Glass hat 26 Opern, 11 Symphonien und 40 Film- und Soundtracks verfasst, seine Filmmusiken wurden drei Mal für Oscars nominiert.
"Glass hat gesagt, dass er zu viel Musik geschrieben hat", zitierte der Landeshauptmann ein Interview, "es kann nicht aber zu viel Musik geben, schon gar nicht, wenn sie von Glass kommt."
Die Verantwortlichen des Landes nutzten den Auftritt, um für die Standort Oberösterreich die Werbetrommel zu rühren. Kulturdirektor Reinhold Kräter begrüßte gemeinsam mit Kulturforum-Direktorin Christine Moser die Gäste. Anneliese Fuchsluger (Querflöte) und Josef Herzer (Violine), Mitglieder des Brucknerorchesters, spielten Stücke von Josef Haydn. Maki Namekawa, Pianistin und Lebensgefährtin von Dennis Russell Davies, gab Stücke von Glass zum Besten. Wirtschaftslandesrat Michael Strugl präsentierte einen Kurzfilm über den Wirtschaftsstandort.
Gold in den Köpfen
"Wer kein Gold im Boden hat, muss sich um Gold in den Köpfen bemühen", erläuterte Pühringer die Bemühungen des Landes um den Industrie-Standort. "Die Geschichte hat sich eindeutig zum Gold in den Köpfen verlagert." Die USA hätten über beides verfügt, über Gold im Boden und Gold in den Köpfen. Entscheidend sei aber das Gold in den Köpfen gewesen. Der Landeshauptmann legte auch ein Bekenntnis zur Kultur ab. "Wirtschaft und Kultur bedingen einander. Wirtschaft ist die Grundlage des Lebens, Kultur lässt uns erleben."
Unter den Gästen war auch Rainer Mennicken, der frühere Leiter des Landes- theaters. Er äußerte seine Zufriedenheit über seine neue Aufgabe in Deutschland, wehmütig sei er nicht, meinte er gegenüber dem KURIER. Die Zeit in Linz sei eine herausfordernde gewesen, aber sie sei vorüber.
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