Drogen, Amtsmissbrauch: Polizist muss zehn Monate ins Gefängnis
Dieser Seitenwechsel ist dem Polizisten in Oberösterreich nicht gut bekommen. Denn der bereits suspendierte Beamte (34) muss sich demnächst eine Zelle mit jenen Personen teilen, die er bis vor kurzem noch selbst verfolgt hat.
Der Mann, der früher auf einer Dienststelle in Oberösterreich gearbeitet hatte, wollte sich offenbar im Darknet mit Drogen versorgen. 1,3 Kilo Amphetamine soll er sich auf illegalem Weg besorgt haben. Jahrelang soll er sich auf diesem Weg diverse Suchtmittel liefern haben lassen.
Gegen sich selbst "ermittelt"
Deshalb stand er am Donnerstag in Wels erneut vor Gericht. Die Anklageschrift kann sich sehen lassen: Neben Suchtgifthandel ist er auch wegen Amtsmissbrauchs angeklagt - denn er hat in seiner eigenen Causa gegen Unbekannt ermittelt. Denn als Adresse einer Drogensendung war neben der Polizeidienststelle auch seine Wohnadresse aufgetaucht.
Er sei beauftragt worden, in der Sache zu ermitteln, weil er in dem Haus alle kenne, sagte sein Postenkommandant vor Gericht aus. Damals habe er nicht wissen können, dass der Beamte auch der gesuchte Täter sei.
Darüber hinaus wirft die Staatsanwaltschaft dem Ex-Polizisten pornographische Darstellung Minderjähriger vor, ebenso Beweismittelunterdrückung und Urkundenfälschung sowie den Verrat von Amtsgeheimnissen.
Auch seine damalige Freundin war mit ihm auf der Anklagebank. Sie ist im Februar des Vorjahres beim Drogenhandel aufgeflogen und hat die Beteiligung des Polizisten gestanden.
Während die 31-Jährige mit einer Geldstrafe in der Höhe von 7.680 Euro davon kam, fasste der einstige Gesetzeshüter die Härte des Gesetzes aus: 30 Monate Haft, zehn davon muss er absitzen. Beide Urteile sind laut einem Bericht der Oberösterreichischen Nachrichten bereits rechtskräftig.
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