Die Zinsen verschwinden, die Dividenden bleiben hoch

Die Zinsen verschwinden, die Dividenden bleiben hoch
Sachwerte wie Aktien sind die Antwort auf die Probleme des Geldsystems. Gastkommentar von Alois Wögerbauer.

Auch wenn die Hitlisten der Bücherverkäufe einmal mehr von Titeln wie „Der größte Crash aller Zeiten“ angeführt werden, so sollten Sie sich dennoch den Blick fürs Wesentliche bewahren. Auch im neuen Jahrzehnt werden die Sparbuchzinsen konsequent und deutlich unter der Inflationsrate liegen. Begraben Sie daher die Hoffnung auf eine Zinswende – definitiv und endgültig.

Kein Aufschwung, kein Abschwung

Wirtschaftlich werden wir 2020 keinen Abschwung und keine klaren Aufschwung sehen. Das Wachstum wird sich regional bei gut 1 % und global bei knapp 3 % einpendeln. Anlass für Krisenstimmung ist das sicherlich nicht. Donald Trump will – und wird wohl – wiedergewählt werden und wird daher alles für eine gute US-Börse und eine gute US-Konjunktur tun.

Neue Wege der EZB?

Die Europäische Zentralbank wird unter der neuen Führung hoffentlich auch neue Wege gehen. Minuszinsen und nicht enden wollende Anleihekaufprogramme können nicht der Weisheit letzter Schluss sein. Wer sich zuletzt nur mit den geopolitischen Themen vom Handelsstreit bis zum Brexit beschäftigt hat, ist Gefahr gelaufen, die Chancen zu übersehen: Technologie, Digitalisierung, Gesundheit und vieles andere mehr. Auch der Klimawandel wird nur durch Innovation lösbar sein – und nicht durch Verbote.

Sachwerte sind die Antwort

Kaum Zinsen, normales Wachstum, viele Chancen aus der sich rasant ändernden Welt – die logische Antwort auf die Probleme des Geldsystems bleiben Sachwerte – wie eben Aktien. An der Wiener Börse liegen die Dividendenrenditen aktuell bei im Schnitt etwa 3,8 %. Global betrachtet werden im neuen Jahrzehnt die Emerging-Markets – vor allem jene aus Asien – wirtschaftlich und politisch wichtiger werden und sollten in Ihrem Depot vertreten sein.

Ansparpläne

Sie sollten daher nicht das aktuelle Buch des Crash-Propheten lesen, sondern sich eher überlegen, wie attraktiv es sein kann mit einem „faden“ Ansparplan jeden Monat einen Teil Ihres Ersparten in Form von Aktien in die globale Wirtschaft zu investieren. Und somit auch davon zu profitieren, dass andere Weltgegenden eventuell stärker wachsen als Ihre Heimregion.

Autor Alois Wögerbauer ist Geschäftsführer der 3 Banken -Generali Investmentgesellschaft

Kommentare