Die Verführung durch Macht und Mächtige

Theater Phönix: Spannende Projekte in der nächsten Saison
Die freie Linzer Bühne plant für die kommende Spielsaison spannende Projekte.

"Warum gibt es Trump?" Anhand dieser Frage möchte Harald Gebhartl, der künstlerische Leiter des Linzer Phönix Theaters, den Sinn hinter dem Motto für die kommende Spielsaison erklären. Es geht um die Variationen der Macht und die Frage: "Warum lassen wir uns so leicht und so schnell verführen?"

Aktuelles und zeitkritisches Autorentheater wird auch in der kommenden Saison wieder von der freien Bühne wie ein Phönix das Kulturgetriebe der Stadt bereichern. In der noch laufenden Saison wurden im Theater bisher 18.502 Besucher gezählt. Das sind durchschnittlich 100 pro Vorstellung. Damit sei man erfolgreich unterwegs, resümiert Gebhartl. Aufgrund einer Erkrankung seien zehn Vorstellungen ausgefallen, was das Minus von rund 1000 Gästen im Vergleich zu früheren Saisonen erkläre, rechnet Geschäftsführerein Romana Staufer-Hutter vor. Sie hat seit Jahren ein Budget von 1,6 Millionen Euro zur Verfügung. 17 Prozent davon werden vom Theater selbst erwirtschaftet, der überwiegende Rest wird von der Stadt Linz, vom Land OÖ und vom Bund beigesteuert.

Auch in der kommenden Saison werde man sich Fallbeispiele über den Zustand und die Entwicklung der Gesellschaft widmen, kündigt Gebhartl an. Gleich die erste Saisonpremiere am 14. September klingt vielversprechend. "Richard 3 - Vorsicht! Fieser Verführer" nennt sich das Bühnenprojekt in dem sich Gernot Plass Shakespeares schillerndem Bösewicht widmet.

Menschenfeind

Gebhartl selbst bearbeitet den klassischen Stoff "Der Menschenfeind – Wie Herr Molière zum Mörder wurde". Premiere ist am 30. November. In Zusammenarbeit mit dem Grazer Theater im Bahnhof wird ab dem 1. Februar das Stück "Exit – Ich liebe meine Panik. Eine aggressive Idylle" von Ed. Hauswirth gegeben.

Für das Stück "Ein Dreieck ist nur in der Mathematik harmlos", zu sehen ab dem 10. April 2018, wurden drei Autoren beauftragt, Dramolette zum Thema Dreieck zu erarbeiten. Die Zerbrechlichkeit von Beziehungen ist das Thema im Stück des Franzosen Florian Zeller "Die Kehrseite der Medaille". Zu sehen wird die Produktion ab 3. Mai 2018 sein.

Weitgehend unverändert bleibt das junge Ensemble. Nur Daniel Fuchs geht weg. Er wird durch den Grazer Hannes A. Pendl ersetzt.

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