Die Stadt Linz will Anteile an der Energie AG loswerden

Bürgermeister Klaus Luger, SPÖ
Das Land Oberösterreich als Mehrheitseigner der Energie AG verspürt keinen Druck Linz ein 200 Millionen-Paket abzunehmen.

Im vierten Jahr hintereinander will die Stadt Linz heuer ihren 720 Millionen Euro großen Schuldenberg schmälern. Acht Millionen Euro sind dafür für heuer geplant. Gerüchte, dass demnächst gleich ein Brocken von 200 Millionen abgesprengt werden könnte, dürften aber vorerst nicht halten. Der Verkauf der Minderheitsanteile der Stadt Linz an der landeseigenen Energie AG, die über 200 Mio. Euro wert sind, ist nämlich noch nicht reif.

Mit der Beteiligung von knapp über zehn Prozent an der Energie AG, die von der stadteigenen Linz AG gehalten werden, wisse er wenig anzufangen, bestätigte Bürgermeister Klaus Luger, SPÖ, den Willen die Anteile dem Mehrheitseigentümer Land OÖ anzubieten. Weder er noch Landeshauptmann Thomas Stelzer, ÖVP, gaben aber zu, dass ein Deal zeitnahe bevorstehe. In den Gesprächen mit Luger habe derzeit eine neue Vereinbarung über die Finanzierung des Bruckner Orchesters Priorität, erklärte Stelzer. „Das Land ist in einer komfortablen Position in Sachen Energie AG. Wir sind Mehrheitseigentümer und sehen daher keinen Grund weitere Anteile zu kaufen“, erklärt er.

Die Stadt Linz will Anteile an der Energie AG loswerden

Landeshauptmann Thomas Stelzer, ÖVP

Im Konsolidierungskurs in den Linzer Stadtfinanzen orten SPÖ-Bürgermeister Klaus Luger und sein Koalitionspartner, FPÖ-Vize Detlef Wimmer, jedenfalls eine Trendwende. Zwischen 2016 und 2018 flossen 28 Mio. Euro in die Schuldentilgung. Um die 30 Millionen Euro hat die Stadt durch Verkäufe strategisch nicht besonders wertvoller Besitztümer, wie Wälder oder Gebäude eingenommen. Weniger Lob kommt von der ÖVP. In der mittelfristigen Finanzplanung sei klar zu erkennen, dass Schulden in ausgelagerte städtische Gesellschaften umgeschichtet würden, sagte Klubobmann Martin Hajart. So habe man den Leitbetrieb Linz AG um 348,6 Mio. Euro in die neue Linz Holding verkauft. Die Stadt und ihre ausgelagerten Betriebe kämen insgesamt auf 1,6 Milliarden Euro Schulden. Die Habenseite, also der Wert der Stadt und ihrer Gesellschaften wird, je nach Bewertungsart auf 4,5 bis 5,2 Milliarden Euro eingeschätzt, bestätigen Luger und Wimmer.

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