Die heißen Eisen im Olympiafeuer

Die heißen Eisen im Olympiafeuer
In knapp vier Wochen beginnen die umstrittenen Spiele in Peking. Von Gerhard Marschall.

Vincent Kriechmayr, amtierender Doppelweltmeister in der Abfahrt und im Super-G, sollte auch im Skizentrum Xiaohaituo nordwestlich von Chinas Hauptstadt Peking zu den Favoriten zählen. Ganz oben auf dem Siegerpodest ist der Gramastettener in der laufenden Saison noch nicht gestanden, ein zweiter und zwei dritte Plätze sind bis dato seine besten Platzierungen im Weltcup. Der 30-jährige Mühlviertler ist somit immer für eine Medaille gut.

Propaganda

In knapp vier Wochen, am 4. Februar, werden die Olympischen Winterspiele in Peking eröffnet. Sie sind überschattet von der Corona-Pandemie und von der Frage, ob der Sport – wieder einmal – für politische Propagandazwecke missbraucht wird. Die Kritik: Der olympische Gedanke des friedlichen Miteinanders stehe im krassen Widerspruch zur Menschenrechtssituation in Chinau. Zudem seien mit viel Geld Sportstätten aus dem Boden gestampft worden, ohne Rücksicht auf Ökologie und sinnvolle Nachnutzung.

Unabhängig davon bereiten sich die Sportlerinnen und Sportler auf den Saisonhöhepunkt vor. Beste Olympiachancen haben die Ski-Crosser Andrea Limbacher (32) aus St. Wolfgang und Johannes Rohrwek (31) aus Großraming sowie der Snowboarder Clemens Millauer (27) aus Molln. Intakt sind auch die Chancen von Daniel Hemetsberger (30) aus Nußdorf am Attersee. Als Vierter der Bormio-Abfahrt – seine bisher beste Weltcup-Platzierung – war er schnellster ÖSV-Racer. Ob es die Mühlviertlerin Elisabeth Reisinger (25) in ihrer Comeback-Saison nach fast zweijähriger Verletzungspause schaffen wird, ist offen. Ein Sieg und ein dritter Platz im Europacup sowie die Plätze 13 und 14 in Abfahrt und Super-G von Val d’Isere sprechen für sie.

Der Zug ist abgefahren

Hoffen darf nach der Bandscheibenoperation auch noch Skispringer Michael Hayböck (30). Für Kollegin Jacqueline Seifriedsberger (30) dürfte es schwierig werden, sie sieht sich einer starken Konkurrenz im eigenen Team gegen. Überschaubar ist hingegen das Feld im Bobsport, weshalb der gebürtige Rutzenhamer Markus Glück (31) als Anschieber im Vierer auf die Nominierung hoffen darf. Wichtig für alle ist, bis Olympia verletzungsfrei und gesund zu bleiben.

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