"Dafür braucht man A2 Deutschniveau. Das betrifft also Menschen, die schon mitten im Berufsleben stehen oder auf dem besten Weg dorthin sind", sagt Helga Schauperl, die bei der VHS OÖ im Bereich "Deutsch Integration" tätig ist.
3 Mal pro Woche 30 Minuten
In kleinen Portionen zu je 30 Minuten wird gemeinsam online geredet und auch erklärt, was die Teilnehmenden an Begriffen mit in den Kurs bringen. Es handle sich nicht um einen Vortrag, sondern einen Workshop, einzelne Begriffen werden in der Gruppe erarbeitet.
"Da haben wir zum Beispiel das Flesserl. Diesen Ausdruck gibt es nur in Oberösterreich. Woanders heißt das Mohnweckerl oder Mohnstriezerl", plaudert Schauperl aus dem Kurs.
"Der Spracherwerb ist so entscheidend für die Integration, die Menschen sollen sich ja auch wohlfühlen bei uns. Hochsprache im Alltag gibt es nur auf dem Papier, beim Amt, in der Arbeit und im Geschäft wird ganz anders gesprochen", so die Expertin.
6000 Deutschkurs-Plätze
Respekt, klare Werte und entsprechende Deutschkenntnisse: Diese drei Bausteine nennt auch der oö. Integrationslandesrat Christian Dörfel (ÖVP) als essenziell für das Einleben in Oberösterreich. Letzteres, also der Spracherwerb, soll kommendes Jahr besonders forciert werden.
Mehr als 6.000 Deutschkurs-Plätze, so viele wie noch nie zuvor, wird es deshalb geben. Die inhaltlichen Schwerpunkte der Kurse werden auf Alltagskommunikation liegen, und damit eben auch auf Dialekt. „Wenn man den oberösterreichischen Dialekt versteht, tut man sich gleich viel leichter“, verweist Dörfel auf entsprechende Erkenntnisse aus der Praxis, und: "Das ist auch ein Teil der Anpassung an unsere Kultur."
Die ersten beiden Dialekt-Kurse waren innerhalb kurzer Zeit ausgebucht, im neuen Jahr gibt es zusätzliche Angebote.
Da das Projekt vom Land gefördert ist, betragen die Kosten für 30 Termine zu je 30 Minuten insgesamt 10 Euro. "Das ist so niederschwellig, dass es sich wirklich jeder leisten und mitmachen kann", freut sich Schauperl von der VHS
Der Altersschnitt der Teilnehmenden reicht von 18, 19 Jahren bis fast zum Pensionsantrittsalter, die Menschen kommen unter anderem aus der Türkei, aus Syrien und der Ukraine. Angerechnet werden kann der Kurs aktuell nicht, die Teilnahme ist also reine Eigeninitiative.
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