Studenten droht nach Party im Wohnheim Ausschluss von der Uni

Symbolbild
Nach einer Party am Mittwochnachmittag prüft die Linzer Kepler-Universität mögliche Konsequenzen.

Angenehme Temperaturen und ein schöner Sonnenuntergang: Der Mittwochabend – ein normalerweise perfekter Tag für eine Studentenparty auf der Terrasse. Wäre da nicht die Corona-Krise. 15 Studenten in Linz haben sich das Feiern dennoch nicht nehmen lassen. Nun droht ihnen der Ausschluss von der Johannes Kepler Universität (JKU).

In einem Studentenwohnheim haben sie sich am Mittwochabend offenbar im Freien für einen Umtrunk getroffen. Da wegen der Infektionsgefahr solche Menschenansammlungen strikt vermieden werden sollen, liegt laut der Johannes Kepler Universität hier eine Gefährdung vor. Laut Paragraf 68 des Universitätsgesetzes kann das Rektorat Studenten von der Uni ausschließen „wenn diese andere Personen dauerhaft oder schwerwiegend gefährden“.

Und das sei laut Rektor Meinhard Lukas der Fall. Vor allem weil die Uni erst vergangenen Montag erfuhr, dass ein russischer Student desselben Wohnheims positiv auf Corona getestet wurde.

„Kein jugendlicher Leichtsinn“

Dieser feierte mit 25 anderen Studenten am Samstag auch eine Party. Am Sonntag wurde er schließlich bei der Heimreise nach Russland am Moskauer Flughafen positiv auf Covid-19 getestet. „Wir mussten mühsam alle Studenten ausfindig machen, die an der Party teilgenommen haben“, sagt Rektor Lukas.

Erschwert werde die Situation auch dadurch, dass das Wohnheim vor allem Auslandsstudenten beherberge, die nur für ein Semester an der Uni studieren und danach wieder heimkehren. Die JKU musste deshalb auch die jeweiligen Heimatuniversitäten informieren.

„Ich persönlich habe zuvor an alle Studenten der Universität Mails geschrieben und um Vorsicht gebeten“, sagt Lukas. Auf Deutsch und Englisch, damit es auch wirklich keine Missverständnisse gebe. Auch vom Wohnheim seien derartige Verhaltensregeln erfolgt.

Rechtliche Prüfung

Ob die Studenten nun wirklich von der Universität ausgeschlossen werden ist, jedoch noch unklar. Es werde noch rechtlich geprüft, ob es überhaupt möglich ist, denn die Party hat nicht auf dem Gelände der JKU stattgefunden.

Rektor Lukas gehe es aber generell mehr um eine Präventivmaßnahme: „Wir möchten die Botschaft an Studenten senden, dass solches Verhalten von der Leitung nicht toleriert wird. Ich lasse hier jugendlichen Leichtsinn nicht gelten.“ Denn Studenten hätten großes Potenzial, mit solchen Aktionen das Virus weiter zu verbreiten und viele Personen zu gefährden.P. Stacher

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