"Bin der beste Lukas, den es je gab"

Weißhaidinger bei der WM in Eugene (USA) vor einem Monat
Mit Lukas Weißhaidinger und Johanna Plank sind zwei Oberösterreicher bei der EM in München vertreten. Von Gerhard Marschall.

„Natürlich wäre es eine große Sache, wenn ich starten dürfte“, sagt Johanna Plank. „Einfach einmal dabei zu sein, ist für das junge Dirndl ein Riesenerlebnis“, fügt ihr Trainer Wolfgang Adler hinzu. Plank ist gerade einmal 20 und für die morgen in München beginnende Europameisterschaft als eine von fünf Athletinnen für die 100-Meter-Staffel nominiert. Wer aus dem Quintett an den Start gehen wird, wird Nationaltrainer Philipp Unfried vor Ort entscheiden.

Plank ist zielstrebig

"Bin der beste Lukas, den es je gab"

Johanna Plank

Plank ist in Laakirchen (Bez. Gmunden) aufgewachsen und bei der dortigen Union mit neun Jahren zum Sport gekommen. Anfangs hat sie sich querbeet in verschiedenen Disziplinen versucht, auch im Mehrkampf, ehe sie bei den 100 Meter Hürden gelandet ist. „Das liegt mir am meisten.“ Die Kombination aus Sprint und Technik fasziniere sie. Mittlerweile wohnt Plank in Linz, sie startet für die TGW Zehnkampf Union und trainiert im Olympiazentrum auf der Gugl. Im Vorjahr hat sie am Sport-BORG Honauerstraße maturiert. Ihre Eltern Herbert und Ulrike haben sie in all den Jahren nach Kräften unterstützt und begleiten sie nach wie vor zu Wettkämpfen. Als „zurückhaltend, sehr zielstrebig“ wird Plank von Coach Adler charakterisiert. „Ich gebe ihr schon eine große Zukunft und traue ihr zu, dass sie in den nächsten Jahren auch international bei den Großen dabei sein kann“.

Nach langwieriger grippaler Erkrankung bestritt sie am vergangenen Wochenende beim Meeting in Andorf (Bez. Schärding) erstmals wieder einen Wettkampf. Angesichts der nicht gerade idealen äußeren Bedingungen seien 13,81 Sekunden sehr stark gewesen, ist Adler zufrieden.

Ziel: unter 13 Sekunden

Ihre persönliche Bestleistung (13,59) datiert aus dem Vorjahr. „Grundsätzlich ist es sicher ein Ziel, dass ich einmal unter 13 Sekunden laufe“, sagt Plank. Der österreichische Rekord liegt bei 12,82, bis zum Weltrekord (12.12) ist es dann noch ein gutes Stück weiter. Bei der U23-EM im kommenden Jahr möchte Plank das Finale erreichen. Darüber hinaus strebt sie Einzelstarts bei Welt- oder Europameisterschaften an, die Olympischen Spiele 2024 in Paris seien jedenfalls ein Ziel. Und irgendwann auch eine Medaille.

Weißhaidinger will eine Medaille

Einer, der bei bereits Medaillen gewonnen hat, nämlich deren drei, ist Lukas Weißhaidinger. Der Mann aus Taufkirchen an der Pram (Bez. Schärding) möchte in München seine Sammlung erweitern. „Für mich heißt es bei jedem Großereignis: Ich will eine Medaille gewinnen, idealerweise auch Titel.“ Bei der WM in Eugene/USA habe sich jedoch gezeigt, „dass das nicht immer mit Ansage funktioniert“. Dort schaffte er es, obwohl in Top-Form, nicht in das Finale. In München werde er den Wettkampf mit weniger Risiko angehen, erläutert Weißhaidinger seinen EM-Fahrplan: „Ich werde relativ locker beginnen und dann versuchen, mich von Versuch zu Versuch zu steigern.“ Das sei in Andorf schon recht gut gelungen. Obwohl noch mitten im Intensivtraining, hat er dort mit 66,82 Meter neuen Stadionrekord aufgestellt.

Zwei Meter weiter als vor einem Jahr

Im Juni hat Weißhaidinger den österreichischen Rekord auf 69,11 Meter hochgeschraubt und in der Diamond-League in Rom Platz zwei belegt. Er werfe heuer im Schnitt um zwei Meter weiter als im Vorjahr, sagt der 30-jährige Innviertler selbstbewusst: „Ich bin der beste Lukas, den es je gab.“

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