„Es werden sowohl wir als die Alpinpolizei informiert“, erläutert Stefan Oberkalmsteiner, Obmann der Bergrettung, im Gespräch mit dem KURIER den Ablauf.
Die Alpinpolizisten seien auf die Polizeiposten im Salzkammergut aufgeteilt. „Der Alpinpolizist meldet sich umgehend bei uns. Der Einsatz des Hubschraubers wird immer mit ihm abgestimmt.“ Der Alpinpolizist gehe auch bei den Einsätzen mit. Denn er müsse sich den Unfallhergang ansehen und zum Beispiel überprüfen, ob ein Fremdverschulden vorliege. Der Polizist fotografiere und dokumentiere die Unfallstelle.
Hubschrauber mit und ohne Notarzt
Es gibt zwei Arten von Hubschrauber. Der Hubschrauber des Innenministeriums sei nicht mit einem Notarzt besetzt, die anderen schon. Das sind der Hubschrauber Martin 3, der in Scharnstein stationiert ist, und der Hubschrauber des ÖAMTC, der in Linz steht. Wenn sich zum Beispiel jemand am Berg lediglich verstiegen hat, kommt der Hubschrauber ohne Notarzt. So werden zum Beispiel Suchflüge vom Innenministerium durchgeführt.
Zuerst Überblick, dann Landung
Ist ein Retter bereits am Seil, wenn der Hubschrauber kommt und das Seil runterlässt? Oberkalmsteiner: „Der Hubschrauber des Innenministeriums ist mit zwei Personen besetzt, mit dem Pilot und dem Flugretter. Er umkreist die Unfallstelle, schaut, wo die Verletzten sich aufhalten, um sich einen Überblick zu verschaffen.
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Er muss entscheiden, wie lange das Rettungstau sein muss, wo er sich hinstellen kann, wie die Windverhältnisse sind, wie viele Bäume es gibt , ob andere Leute bereits dort sind etc. Danach landet der Hubschrauber beim Umkehrplatz am Fuß des Traunsteins, dort räumen wir den Hubschrauber von Belastungen aus und der Hubschrauber steigt wieder auf. Es wird dann auch entschieden, ob von uns noch jemand zur Bergung mitfliegt.“
Hubschrauberstunde kostet 6000 Euro
Bei rund einem Drittel der Bergrettungs-Einsätze sind Hubschrauber notwendig. Sie sind relativ teuer, der Hubschrauber kostet pro Minute rund 100 Euro, das macht pro Stunde 6.000 Euro. Die meisten Bergsteiger sind versichert, „die tschechischen Gäste sind zum Beispiel alle gut versichert“.
Bergrettung arbeitet für 500 Euro
Was kostet die Bergrettung? Oberkalmsteiner: „Wir kosten nicht viel, nicht ganz 500 Euro pro Stunde, unabhängig ob fünf oder 30 Mann im Einsatz sind. Wir als Ortsstelle können entscheiden, ob wir die vollen Kosten verrechnen, nur einen Teil oder ob wir es kostenlos machen. Wir mussten einmal drei Rollstuhlfahrer vom Grünberggebiet holen, das haben wir nicht verrechnet. Wenn aber Bergsteiger uneinsichtig sind und uns alarmieren, dann wird eine Rechnung gestellt.“
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