Nachbars Schäfer beißt Chihuahua tot und verletzt Mädchen (10)

Nachbars Schäfer beißt Chihuahua tot und verletzt Mädchen (10)
Kleiner Hund wurde regelrecht zerfleischt, Kind verletzt. "Ihr Körper war blutverschmiert", sagt die Mutter.

Neuerlich führt eine Hundeattacke zu polizeilichen Ermittlungen, der wohl auch ein Fall für die Staatsanwaltschaft werden könnte. In der Kulturhauptstadt Bad Ischl ist vorige Woche Chihuahua-Hündin Tiffany "vom Schäferhundemischling der Nachbarn regelrecht zerfleischt worden", klagt Jürgen Stadler von der Pfotenhilfe an, eine Zehnjährige sei bei dem Vorfall verletzt worden.

Chihuahua "Tiffany" vor Augen des Mädchens attackiert

Das zehnjährige Mädchen war nach Angaben der Mutter mit Tiffany spazieren, "als plötzlich der Nachbarshund auf die Straße lief und sofort auf Tiffany losging", schildert Stadler die dramatischen Szenen: "Nachdem die Tochter erfolglos ihre geliebte Hündin zu retten versuchte und dabei selbst gebissen wurde, gelang es erst den Nachbarn durch massive Gewaltweinwirkung, ihren Hund von Tiffany wegzubekommen."

"Meine Tochter war am ganzen Körper blutverschmiert", schildert die Mutter Tage nach dem Vorfall immer noch geschockt. 

Nachbars Schäfer beißt Chihuahua tot und verletzt Mädchen (10)

Polizei in Bad Ischl ermittelt gegen Hundehalter

Die Polizei ermittelt jedenfalls wegen fahrlässiger Körperverletzung. Die Pfotenhilfe schließt sich als Privatbeteiligte an dem Verfahren an, sie bringt auch eine Anzeige wegen Tierquälerei gegen die Halterin des Schäfermischlings ein. 

Stadler kritisiert in dem Zusammenhang auch die Haltung des Hundes. "Uns wurden Fotos und Videos übermittelt, die zeigen, dass der Nachbarshund im nicht eingezäunten Garten illegal angebunden gehalten wird, und zwar nur an einem Schirmständer mit einem halben Sockel, der ganz leicht umkippen kann", ist er entsetzt. 

Nachbars Schäfer beißt Chihuahua tot und verletzt Mädchen (10)

"Diese Situation hat sich auch nach dem schrecklichen Vorfall nicht geändert, denn die Bilder stammen vom Tag danach", ärgert er sich: "Eine derart schreckliche Haltung - der Hund wird auch immer wieder auf den Balkon gesperrt - lieblos, einsam, ohne Beschäftigung und Bewegung führt zu großem Frust und entsprechenden Handlungen. Auch er ist leider ein Opfer der Menschen."

Chihuahua wurde 2023 aus qualvoller Haltung gerettet

Die Pfotenhilfe engagiert sich in dem Fall, weil sie Eigentümerin des Hundes ist, erläutert Stadler. Die getötete Hündin stammt aus einer behördlichen Beschlagnahmung von 55 Hunden und Katzen bei einer Züchterin mit Tierhaltungsverbot in Gilgenberg (Bezirk Braunau) im Februar 2023, die alle am Tierschutzhof Pfotenhilfe untergebracht waren. 

"Tiffany hätte nach allem, was sie durchmachen musste, nun endlich ein schönes Leben als geliebtes Familienmitglied haben können. Doch ihr Leben wurde wegen einer angeblich amtsbekannten illegalen Hundehaltung in der Nachbarschaft grausam und jäh beendet. Nachdem der Fall mehrere verschiedene Gesetze und Behörden betrifft, müssen jetzt alle wirklich gut zusammenarbeiten", fordert Stadler abschließend.

Seitens der Polizei wird der Vorfall, der erst am Tag danach angezeigt wurde, bestätigt. Aktuell werde wegen fahrlässiger Körperverletzung gegen den 33-jährigen Hundehalter ermittelt. 

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