„Mode muss nicht grausam sein“

„Mode muss nicht grausam sein“
Ab sofort ist die Open-Air-Ausstellung „New Religion“ von Tetyana Aleks in Steyr zu sehen

Ihre Kunst provoziert, ist extravagant und regt vor allem zum Nachdenken an. Maskenbildnerin Tetyana Aleks hat ihre Ausstellung „New Religion – Another Perspective“ so konzipiert, dass sie öffentlich gezeigt und erlebt werden kann. Nach Wels – mit Linz kam es zu keiner Einigung – sind die spektakulären Bilder nun im Werndl Park in Steyr zu sehen.

„Mode muss nicht grausam sein“

Maskenbildnerin und Philosophin Tetyana Aleks

„Ich wünsche mir, dass die Menschen stehen bleiben und sich fragen: ’Was soll das bedeuten’? So tauchen sie tiefer ein in die Thematik“, erklärt Aleks. Ausgangspunkt der opulenten Fotografien war ursprünglich ein Film, den die 37-Jährige 2019 drehte und der international ausgezeichnet wurde. „Es dreht sich alles um Mode und die Industrie dahinter. Ich zeige verschiedene gesellschaftskritische Themen wie Anorexie, das Tierleid hinter den Kollektionen, die Social-Media-Sucht und Kinderarbeit.“

„Mode muss nicht grausam sein“

Anorexie (Magersucht), künstlerisch umgesetzt

Einige der Bilder können mit einem QR-Code verändert werden, ein spezieller Filter überlagert das Foto und erstellt in Echtzeit ein Bild, mit dem man interagieren kann und in dem Zusammenhänge und Hintergründe noch detaillierter erklärt werden. So kann sich jeder sein eigenes Bild der Gesellschaft machen, ganz ohne dafür ins Museum zu gehen.

Schönheit und Mode als Religion

Das Projekt ist großteils selbst finanziert, nach den ersten Gesprächen stiegen immer mehr Kreative mit ein, weil sie die Idee von Tetyana Aleks unterstützen wollten. Die Kostüme stammen vom Linzer Designer Emanuel Burger, die Fotografien von Olena Kondrashova.

Konzeptkünstlerin Tetyana Aleks ist nicht nur Maskenbildnerin, sondern auch studierte Philosophin. „Während des Studiums habe ich aber schnell gemerkt, dass ich nicht nur über Themen nachdenken, sondern selbst etwas schaffen will.“ Schönheit und Mode seien heutzutage oft die neue Religion, egal, ob dabei jemand leidet oder sogar stirbt. Aber „ich will zeigen, dass Mode nicht grausam sein muss.“

www.newreligion.event.tetyanaaleks.com

Kommentare