Lentos Linz: "Donau:Insel" als Zone der Vielfalt

Lentos Linz: "Donau:Insel" als Zone der Vielfalt
Es ist ein Spagat zwischen Naturwissenschaft und Kunst, den die neue Donau-Schau im Lentos versucht

Wilde Gebilde sind hoch oben an der Decke montiert. Wer nicht aufpasst und nur dafür Augen hat, stolpert über eine Installation, die flach auf dem Boden liegt.

Unter dem Titel „Donau:Insel“ zeigen die beiden österreichischen Künstler Herwig Turk und Gebhard Sengmüller derzeit im Linzer Lentos, in welchen Zusammenhängen man den Fluss und sein Umfeld wahrnehmen kann. Videos, Installationen, Fotos und Skulpturen bringen Naturwissenschaft und Kunst zusammen.

Mensch mischt mit

Dabei soll unter anderem thematisiert werden, wie in flussnahen Ballungsräumen wie Linz und Wien Wasserkreisläufe und Fließgewässer durch menschliche Aktivitäten beeinflusst werden.

„Im Fokus steht der aktuelle gesellschaftspolitische Diskurs rund um Aufschüttungen, Renaturierung und Stadtentwicklung am Fluss“, erklären die beiden Künstler.

Viele Gegensätze

Industriezone und sensibles Ökosystem – die Donau ist von vielen Gegensätzen geprägt. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Gewässers stehen im Mittelpunkt der Schau, die mit Forschenden unterschiedlicher Disziplinen entstanden ist. Die Ausstellung wurde ursprünglich für Wien konzipiert, für Linz aber entsprechend adaptiert und erweitert.

Lentos Linz: "Donau:Insel" als Zone der Vielfalt

Gebhard Sengmüller und Herwig Turk (re.)

Teils etwas sperrig gestaltet, müssen sich Besucherinnen und Besucher viele Inhalte der Ausstellung großteils selbst erarbeiten. Das ist natürlich möglich, die Frage ist aber, was es bringt und ob sich die Bereiche nicht greif- und nahbarer hätten darstellen lassen.

Was fehlt: Die Auseinandersetzung mit dem Fluss und seinen Ufern als Naherholungsgebiet, als Ort der Freizeitgestaltung und der Erholung. Gerade in Linz wäre es spannend, die öffentlichen Diskussionen – etwa um eine lange geforderte Insel am Urfahrmarkt-Areal oder um eine Aufschließung des Donaustrands in Alt-Urfahr – thematisch und künstlerisch intensiv aufzugreifen.

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