Aufruf zum Energiesparen in OÖ: "Steuern auf schwere Zeit zu“

Nach dem Energielenkungsbeirat informierten Wirtschafts- und Energie-Landesrat Markus Achleitner (li.) und Wolfgang Urbantschitsch, Vorstand E-Control, über aktuelle Entwicklungen im Bereich der Energieversorgung in Oberösterreich und Österreich.
Zwar liege man beim Befüllen der Gasspeicher im Plan, dennoch müsse Lage ernstgenommen werden, so Energielandesrat und E-Control Vorstand.

23 Prozent des Stromverbrauchs eines Haushalts fressen laut oö. Energiesparverband TV und Kleingeräte, auch im Stand-by-Modus, 19 Prozent Pumpen und Heizung, zehn Prozent der Wäschetrockner.

Würde man die Temperatur in den eigenen vier Wänden um ein Grad senken, bringe das eine Energieersparnis von sechs Prozent, rechnete Energielandesrat Markus Achleitner (ÖVP) am Dienstag in einer Pressekonferenz vor. Denn: „Energiesparen war immer wichtig, so wichtig wie jetzt aber noch nie.“

Grund für seinen Aufruf sind die verminderten Gaslieferungen aus Russland (der KURIER berichtete). „Ich glaube, es ist an der Zeit, denn Menschen deutlich zu sagen, dass wir auf eine schwierige Zeit zusteuern“, sagte Achleitner. Zwar sei aktuell in Österreichs Gasspeichern ein Vorrat für ein halbes Jahr gespeichert, und auch die geplanten 80 Prozent für einen Jahresvorrat bis zum Winter seien realistisch, doch unterschätzen sollte man die Lage nicht, so E-Control Vorstand Wolfgang Urbantschitsch.

Notfallplan in Arbeit

Jede noch so kleine Einsparung würde helfen, die Gasspeicher etwas voller zu bekommen. „Wenn man Strom spart, spart man auch Gas“, so Achleitner. Für den Fall eines kompletten Gas-Stopps werde ein Notfallplan zur Energielenkung erarbeitet, parallel dazu würden auch „Schubladenverordnungen“ erstellt werden, die in Abstimmung mit einer Bundesverordnung rasch in die Tat umgesetzt werden können.

Zudem gelte es erneuerbare Energien schnellstmöglich auszubauen und auch über „vorher undenkbares“ – wie Öl und Fracking – wieder nachzudenken.P. Stacher

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