In der Stadt, im Garten und auf der ganzen Welt

Projekt „The Virtual Court. Reality“: Virtuelle Anhörungen als Zukunft des Rechtsstaates?
Von 8. bis 12. 9. stellt sich das Ars Electronica Festival den Herausforderungen der digitalen Welt

Was vergangenes Jahr als Versuchsballon gestartet wurde, darf heuer aufgrund des großen Erfolges weiterfliegen. Das Ars Electronica Festival erobert mehr Raum in der Festivalstadt Linz, nimmt Gelände am JKU Campus ein und findet nicht nur in Österreich, sondern zeitgleich an mehr als 100 Locations in aller Welt statt. Heuer von 8. bis 12. September.

„Mit dem MIT in Boston, einem ganzen Kunst- und Kulturnetzwerk in Barcelona, dem BOZAR in Brüssel, der Onassis Foundation in Griechenland, den Universitäten Auckland und Wellington in Neuseeland, dem chilenischen Außen- und Kulturministerium und ganz vielen anderen Institutionen sind auch heuer wieder sehr unterschiedliche Partnerinnen und Partner mit an Bord“, erklärt Christl Baur, Head of Ars Electronica Festival.

In der Stadt, im Garten und auf der ganzen Welt

Gerfried Stocker, künstlerischer Geschäftsführer der AEC

Ausstellungen, Konzerte, Diskussionen, Workshops und Führungen – alles wird sich heuer thematisch um das Motto „A New Digital Deal“ drehen: „Digitalisierung ändert nicht unsere Welt, stattdessen aber umso grundlegender die Art und Weise, wie und was wir in dieser Welt tun können und müssen“, sagt Gerfried Stocker, künstlerischer Geschäftsführer der Ars Electronica.

Weltweiter Anker

Was als Arbeitsumgebung entwickelt wurde, sei nun zu einem sozialen Lebensraum geworden, in dem sich weit mehr als vier Milliarden Menschen tummeln, so Stocker.

„Das Festival wird zum weltweiten Ankerpunkt, zu einer Plattform für engagierte Menschen, die Zukunft nicht als Blick in die Kristallkugel der Technologiekonzerne, sondern als Verantwortung unserer Zeit sehen“, erklärt Gerfried Stocker.
Das Programm ist so vielfältig wie eh und je, ein kurzer Streifzug kann nur erahnen lassen, was sich an diesen fünf Tagen alles abspielen wird:

In der Stadt, im Garten und auf der ganzen Welt

Tränen sammeln bei „How to Make an Ocean“

In Kepler’s Gardens, also am JKU Campus, findet sich zum Beispiel das Projekt „How to Make an Ocean“: Nach einem schrecklichen Verlust 2019 weinte die Künstlerin Kasia Molga sehr viel. Zufällig begann sie, ihre Tränen zu sammeln und sich zu fragen, ob sich darin Leben wie im Meer entwickeln würde. Zu den Projekten des Linz Institute of Technology (LIT) zählt „The Virtual Court. Reality.“: Während der Pandemie wurden Videoanrufe zur Behelfslösung für Anhörungen in Verwaltungs- und Gerichtsverfahren. Könnten diese neuen Technologien für den Rechtsstaat von weiterem Wert sein? Das LIT Law Lab geht dieser Frage nach, indem es das Gericht der Zukunft im virtuellen Raum vorstellt.

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Algaphon: Algen reagieren auf menschliche Stimmfrequenz

Bei der Installation „Algaphon“ werden Frequenzen von Algenblasen durch ein Hydrophon hörbar gemacht. Die Reaktion der Algenblase auf menschliche Sprache wird dann aufgezeichnet und an die Besucher zurückgesendet: Spannend für alle, die noch nie im Dialog mit einer Alge waren.

Auch die Kunstuni Linz ist als Partnerin mit im Boot, das Festivalzentrum in der Stadt befindet sich wieder im OÖ Kulturquartier am OK-Platz.

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