Arbeitsmarkt in OÖ: Nach 2030 kommt der "demographische Knall"

Arbeitsmarkt in OÖ: Nach 2030 kommt der "demographische Knall"
Der neu aufgestellte Fachkräftemonitor zeigt, wohin sich die Arbeitswelt in OÖ entwickelt; Möglichkeiten für Lenkung und Maßnahmen.

Der Blick in die Zukunft ist wichtig, wenn er auch nicht immer erfreulich ist. Die Zahlen und Daten zeigen, dass es nach 2030 den "großen, demographischen Knall geben wird. Viele Fachkräfte und mit ihnen all das Wissen werden wegfallen", prognostiziert Sandra Zimmermann vom WifOR Institute Darmstadt.

Das oö. Wirtschaftsressort und die Standortagentur Business Upper Austria arbeiten schon seit 2013 mit dem Institut zusammen, der Fachkräftemonitor wurde damals ins Leben gerufen und nun aktualisiert und neu überarbeitet präsentiert (www.fkm-ooe.at).

Arbeitsmarkt in OÖ: Nach 2030 kommt der "demographische Knall"

Der Fachkräftemonitor ist eine Online-Plattform, die Angebot und Nachfrage auf dem oberösterreichischen Arbeitsmarkt im Zeitverlauf darstellen kann. Die Daten, die sich herauslesen lassen, sind wichtig für die Politik, um entsprechend reagieren zu können, und auch für die heimischen Unternehmen. 

Was ist also neu?

  1. Der Prognosezeitraum wurde von 2030 auf 2040 verlängert, weil "2030 steht schon vor der Tür", sagt Expertin Zimmermann.
  2. Die Daten werden jährlich aktualisiert.
  3. Abgesehen von Regionen und Branchen sind nun auch Auswertungen einzelner Berufe möglich.

Zu den Zahlen: Laut dem Fachkräftemonitor werden 2030 in OÖ 83.500 Fachkräfte fehlen, 2040 wird ein Bedarf von 151.000 Fachkräften angeben. 

"Wir dürfen nicht die Augen verschließen, Jammern ist auch keine Strategie. Wir müssen alle möglichen Hebel in Bewegung setzen, damit nicht das große Erwachen kommt", sagt Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner, ÖVP.

Arbeitsmarkt in OÖ: Nach 2030 kommt der "demographische Knall"

Konkret wolle die Politik bei drei Gruppen ansetzen:

  • Bei älteren Menschen: Sie sollen mit Anreizen länger im Berufsleben gehalten werden oder auch in der Pension arbeiten dürfen. "Es gab kürzlich eine Umfrage, die ergeben hat, dass 25.000 Pensionistinnen und Pensionisten in der Regelpension arbeiten würden, wenn das Einkommen steuern- und abgabefrei wäre", so Achleitner.
  • Bei Menschen mit Migrationshintergrund: Sie sollen gut ausgebildet und integriert werden.
  • Bei Frauen, die noch immer die größte Gruppe an Teilzeit-Arbeitenden darstellen: Würde man alle Teilzeit-Stellen in OÖ um nur eine einzige Stunde erhöhen, würde das 5.000 Vollzeit-Äquivalente ersetzen, so der Wirtschaftslandesrat. 

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