Mittlerweile arbeiten Fachkräfte aus China und Venezuela, aus Indien und Belgien bei MIC: "Alle haben einen Hochschul-Abschluss und mehrere Jahre Berufserfahrung, das muss man in Österreich erst mal finden."
Das wissen auch die verantwortlichen Politiker. Und weil der Hut brennt, sprich der Fachkräfte-Mangel immer akuter wird, haben sich nun das Wirtschaftsressort unter Landesrat Markus Achleitner und das Integrationsressort, verantwortet von Wolfgang Hattmannsdorfer, beide ÖVP, zusammengeschlossen und gehen gemeinsam in die Offensive. Das ist Österreich-Premiere.
Qualifizierte Zuwanderung nötig
"Oberösterreich braucht, um weiter wirtschaftlich erfolgreich zu bleiben, auch qualifizierte Zuwanderung aus Drittstaaten", erläutert Wirtschaftslandesrat Achleitner.
Die Arbeitslosenquote sei seit Jänner rückläufig, die demografische Entwicklung werde den Personalmangel in Unternehmen und Sozialeinrichtungen verschärfen.
Die Unternehmen in OÖ müssten also fit werden, diese Rekrutierung erfolgreich durchzuführen. Zahlreiche Maßnahmen und Förderungen seitens des Landes OÖ werden nun also gebündelt.
"Come2Upper Austria" ist das Dach, das helfen soll, gezielt Fachkräfte aus dem Ausland zu holen", erklärt Integrationslandesrat Hattmannsdorfer. Drei Millionen Euro aus dem Wirtschaftsressort sind in den kommenden drei Jahren dafür vorgesehen.
Fachkräfte, die sich für einen beruflichen und privaten Neustart in Oberösterreich entscheiden, haben Ansprüche. Sie brauchen und wollen Unterstützung bei
- allen Formalitäten rund um die Beantragung der Rot-Weiß-Rot-Card
- bei der Suche nach einer Wohnung
- bei der Suche nach einer Schule, falls Kinder mitkommen, und einem Arbeitsplatz für den Partner, die Partnerin, falls diese mit- oder nachkommen
- effektivem Erlernen der Sprache
- bei der Integration vor Ort
- bei Behördengängen und Anträgen aller Art.
Abgesehen vom Linzer Software-Unternehmen MIC hat auch die OÖ Stiftung Liebenau, eine Pflegeeinrichtung für ältere Menschen, Erfahrung mit der Anwerbung ausländischer Pflegefachkräfte. 18 Frauen aus den Philippinen sind derzeit im Haus St. Josef in Gmunden beschäftigt. Doris Kollar-Plasser, Regionalleiterin der Stiftung, berichtet: "Es gab zu Beginn viele Stolpersteine. Aber diese Frauen sind wirklich gekommen, um zu bleiben."
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