Arbeitslosigkeit gegenüber Vorjahr um 60 % gestiegen

AMS-Landesgeschäftsführer Gerhard Straßer
Die Arbeitslosenquote ist in Oberösterreich aber mit 6,4 Prozentpunkten die niedrigste aller Bundesländer.

Die Arbeitslsoenquote betrug in Oberösterreich im Juni 6,4 Prozentpunkte. Im Vorjahr lag sie bei vier Prozent. Das ist eine Steigerung um rund 60 Prozent. Die Zahl der Arbeitslosen betrug im Juni 45.425 Personen, das um 17.008 Personen mehr als im Juni 2019. Gegenüber dem Mai hat sich die Arbeitslosigkeit aber bereits wieder um 5.945 Personen verringert, das ist ein Minus von 11,6 Prozent. Österreichweit sind 414.766 Personen arbeitslos gemeldet.

Corona-Arbeitslosigkeit: Fast jeder Zweite hat wieder einen Job

In Wien jeder Sechste arbeitslos

Oberösterreich hat mit 6,4 Prozent die niedrigste Arbeitslosenrate aller Bundesländer.  In Salzburg beträgt sie 7,4 %, in Vorarlberg 7,9 %, in Tirol 8 %, in der Steiermark 8,3 %. In Wien ist bereits jeder Sechste arbeitslos (16,3 %). 

Paket gegen Jugendarbeitslosigkeit gefordert

AMS-Geschäftsführer Gerhard Straßer sieht durch die Wiedereröffnung der Beherbergungsbetriebe eine positive Wirkung auf die Arbeitslosigkeit.Die Grüne Arbetismarktsprecherin Ulrike Schwarz fordert ein Gesamtpaket gegen die gravierende Jugendarbeitslosigkeit.Sie will eine Jobgarantie für unter 25-Jährige, mehr überbetriebliche Lehrausbildungsplätze und ein Förderpaket für Betriebe, die zusätzliche Jobs für junge Arbeitslose schaffen.

Was ist nach der Kurzarbeit?

Soziallandesrätin und SPÖ-Landesvorsitzende Birgit Gerstorfer befürchtet, dass durch die aktuell sehr hohen Kurzarbeitszahlen die Zahl der Arbeitslosen nach dem Ende der Kurzarbeit weiter steigen wird. "Für die Betroffenen ist das mit massiven finanziellen Einschnitten auf 55% des vorherigen Einkommens verbunden. Die Bundesregierung muss jetzt endlich handeln und das Arbeitslosengeld auf 70% anheben, damit die Arbeitslosigkeit nicht zur Armutsfalle wird."

Beschäftigungsanreize

Die Industriellenvereinigung plädiert dafür, im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit den Fachkräftemangel durch Qualifizerung zu bekämpfen. Oberösterreich habe jetzt die Chance, schneller als andere Regionen aus der Krise herovrzugehen. Dazu bedürfe es eines Ausbaus der Forschungsförderung, des Ausbaus der Infrastruktur sowie zusätzlicher Beschäftigungsanreize durch eine Senkung der Lohnnebenkosten, sagt Geschäftsführer Joachim Haindl-Grutsch.

 

 

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