860 Millionen Euro: Linzer Schulterschluss für Öffi-Ausbau

860 Millionen Euro: Linzer Schulterschluss für Öffi-Ausbau
Stadt fasst Beschlüsse für Regionalstadtbahn und neue O-Buslinie.

1,2 Milliarden Euro alleine für den Bau der Westringautobahn mit einer – nicht gedeckelten – Mitfinanzierung der Stadt ist das große Straßenprojekt in Linz, auf der anderen stehen die Regionalstadtbahn S6 und S7 sowie die neue O-Buslinie 48 mit einem Gesamtinvestment von 860 Millionen Euro. 

In diesem Fall allerdings schon inklusive der Betriebskosten für 15 Jahren nach Fertigstellung der beiden Linien.

Eines hat die Stadt jedenfalls für dieses so wichtige Zukunftsprojekt gelernt: In den Verhandlungen mit Bund und Land hat Linz es geschafft, den eigenen Anteil nicht nur mit 7,5 Prozent der Gesamtkosten im Verhältnis gering zu halten, sondern auch bei maximal 50 Millionen Euro zu deckeln. 

Bei der Stadtautobahn sind die Kosten für Linz zuletzt – trotz Ausstiegsmöglichkeit – von 40 auf rund 60 Millionen Euro gestiegen. Tendenz: steigend.

Jedenfalls ist man sich in der Linzer Stadtregierung über alle Parteigrenzen hinweg einig: Dieses Projekt ist für die Zukunft der Stadt enorm wichtig. „Eine Achillesferse“, ist SPÖ-Bürgermeister Klaus Luger überzeugt, „und eine wichtige Voraussetzung für die Anbindung an den öffentlichen Verkehr ins Mühlviertel.“ 

ÖVP-Verkehrsstadtrat Martin Hajart pflichtet ihm bei: „Wir haben 108.000 Einpendler, und wir brauchen die auch, vor allem aus dem Mühlviertel.“

Erste Fahrt 2027

Mit der Regionalstadtbahn und dem Nahverkehrsknoten Ost nahe der Neuen Eisenbahnbrücke wird ein echter Meilenstein gesetzt, sind sich die Parteien einig. 

Der Zeitplan: Die neue O-Buslinie führt von Karlhof über die Eisenbahnbrücke zum Bulgariplatz in die Neue Welt und bindet vor allem den Osten eine starke neue Verbindung. Der erste Bus soll 2027 dort fahren – die Planung liegt zur Gänze in den Händen von Stadt und Linz Linien.

Die Strecke verläuft zum Teil auf jener Route, die auch die neue Stadtregionalbahn nutzen wird. Diese wird frühestens 2033 in Betrieb gehen können, ist sich die Stadtpolitik einig.

860 Millionen Euro: Linzer Schulterschluss für Öffi-Ausbau

„Ein klimapolitisch so wichtiges Projekt, nur so ist eine Verkehrswende in Linz möglich“, betont Eva Schobesberger von den Grünen, Zeljko Malesevic (FPÖ) ergänzt: „Endlich kommt Bewegung in den öffentlichen Verkehr.“

Was nicht kommt, ist eine Verdichtung des Taktes des öffentlichen Verkehrs zu den Tagesrandzeiten in Linz. Auch wenn allen bewusst ist, dass es gerade da Nachholbedarf gibt. 

Hajart: „Wir haben uns jetzt für den Bau neuer Verbindungen entschieden, um neue Trassen zu erschließen und mehr Menschen an das Öffi-Netz anzuschließen.“

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