"Nervenkitzel": 17-Jähriger legte zahlreiche Brände in Enns

Die Lagerhalle neben dem Bahnhof Enns stand am Sonntagabend vergangener Woche in Flammen.
Der 17-jährige Tatverdächtige und zwei Mittäter sind für insgesamt vier Brände in Enns verantwortlich.

Ein 17-Jähriger aus Ennsdorf im Bezirk Amstetten (Niederösterreich) ist für die vier Brände, die vergangene Woche in Enns gelegt wurden, verantwortlich. Das teilte am Montag die Landespolizeidirektion Linz in einer Pressekonferenz mit. Auch zwei Mittäter konnte die Polizei ausforschen: Ein 23-jähriger Freund des Täters, ebenfalls aus Ennsdorf, und dessen 20-jährige Freundin aus Enns.

Täter festgenommen

Während die 20-Jährige die beiden Männer mit dem Auto zu den Tatorten gebracht haben dürfte, war der 23-Jährige vermutlich selbst beim vierten Brand - ein Holzstoß am Donauradweg - als Zündler beteiligt.

Der 17-Jährige legte ein Geständnis ab. Er wurde festgenommen und in die Justizanstalt St. Pölten überstellt. Die zwei Mittäter wurden auf freiem Fuß angezeigt, sie schieben die Verantwortung dem 17-Jährigen zu.

Motiv der Bande war nach Angaben des Hauptverdächtigen der Nervenkitzel. Auch weitere Brände habe der 17-Jährige geplant gehabt. Diese verwarf er aber, nachdem er die verstärkte Präsenz der Polizei wahrnahm.

Brandserie

Der Landespolizeidirektor Andreas Pilsl lobte die gute Zusammenarbeit mit den örtlichen Polizisten. So haben neben einer massiven Verstärkung der Polizeistreifen, auch zahlreiche Befragungen und Einvernahmen stattgefunden. Überführt habe den Täter schließlich eine Reihe von Indizien.

Prinzipiell sei die Brandserie mit einem großen Aufwand an personellen Ressourcen der Einsatzkräfte verbunden gewesen. Vor allem auch bei der Bekämpfung der Brände.

So wurde die Feuerwehr am Sonntag vergangene Woche um 17.50 Uhr das erste Mal zum Bahnhof gerufen: In der Unterführung zündete der Täter einen Mistkübel mit Hilfe von Pyrotechnik an.

Täter von Hargelsberg unbekannt

Um etwa 19.15 Uhr versuchte er dann, mit Benzin einen Metallcontainer anzuzünden. Um 21.08 Uhr brannte schließlich die Holzhalle am Gelände des ehemaligen Frachtenbahnhofs bis auf seine Grundfesten nieder. Diese setzte der Täter ebenfalls mit Benzin in Brand.

Damit nicht genug: Montagabend stand ein Holzhaufen in einem Waldgebiet beim Donauradweg in Flammen.

Definitiv nichts zu tun haben laut Polizei die drei Täter mit den beiden kleineren Bränden am Dienstagabend in Hargelsberg. Die Ermittlungen dazu laufen noch, so die Polizei.

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