Zwei Kinder starben: 15 Monate Haft für Unfalllenker auf Kokain
Das Drama hatte sich am 31. August 2021 auf der A2 bei Vösendorf (Bezirk Mödling) ereignet. Eine Familie aus der Ukraine war mit ihrem Wagen auf dem Weg nach Italien, als der Pkw gegen 5.15 Uhr wegen einer Panne auf Höhe der SCS auf der dritten Spur in Richtung Graz stehen blieb. Ein 40-jähriger Niederösterreicher krachte mit seinem SUV ins Heck des stehenden Fahrzeuges, auf dessen Rückbank die beiden Kinder schliefen.
Diese wurden beim Aufprall schwer verletzt und mussten von Rettungskräften reanimiert werden. Das sechsjährige Kind starb noch an der Unfallstelle, das zweijährige wurde mit dem Notarzthubschrauber in ein Krankenhaus nach Wien geflogen, wo es kurz darauf aber ebenfalls seinen Verletzungen erlag. Auch die Eltern, ein 42-jähriger Mann und die 34-jährige Ehefrau, mussten im Krankenhaus behandelt werden.
Für die traumatisierte Familie war die Tragödie damit aber noch nicht zu Ende. Erst eine Spendenaktion ermöglichte den Eltern die Überführung ihrer toten Kinder zurück in die Ukraine, da man die dafür nötige Summe nicht selbst aufbringen konnte. Ein Bestattungsunternehmen erklärte sich bereit, die Verabschiedung der beiden Brüder kostenlos zu organisieren.
Kokain im Blut Am Donnerstag musste sich der Unfalllenker nun am Landesgericht Wiener Neustadt wegen „grob fahrlässiger Tötung“ verantworten. Denn der Mann hatte Kokain im Blut, als er mit 120 Stundenkilometern in das stehende Fahrzeug raste. Seine Reaktionszeit habe sich dadurch um ganze sechs Sekunden verlängert, errechnete ein Sachverständiger.
Das Gericht verurteilte den Fahrer zu 15 Monaten unbedingter Haft. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
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