Zwei Fischotterbabys verzücken in Haringsee

Zwei Fischotterbabys verzücken in Haringsee
Die beiden wenige Wochen alten Weibchen kamen unabhängig voneinander in die Eulen- und Greifvogelstation.

Seit Kurzem kümmern sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der von "Vier Pfoten" geführten Eulen- und Greifvogelstation Haringsee (EGS) im Bezirk Gänserndorf um zwei verwaiste, weibliche Fischotterbabys, die unabhängig voneinander nach Haringsee kamen. 

Eines der beiden Weibchen ist wohl erst zwei bis drei Wochen alt, das andere sieben bis acht Wochen. Toni und Franziska haben sich bereits kennengelernt, verstehen sich sehr gut und spielen gerne gemeinsam.

Ottermutter dürfte kleine Toni beim Übersiedeln verloren haben

Toni, das jüngere Baby, machte eine Spaziergängerin am Marchfeldkanal mit jämmerlichem Pfeifen auf sich aufmerksam. "Vier-Pfoten"-Tierarzt Hans Frey geht davon aus, dass die Mutter ihr Kind "bei einem Übersiedelungsversuch verloren hat". Toni hat durch die Aufzucht mit dem Fläschchen bereits 150 Gramm zugenommen.

Franziska wurde im burgenländischen Oberwart sehr erschöpft in einem Kanal gefunden. Sie musste von einer Tierärztin erstversorgt werden. In der EGS gewöhnt sie sich nun langsam an das Fläschchen.

Zwei Fischotterbabys verzücken in Haringsee

Toni

Zwei Fischotterbabys verzücken in Haringsee

Toni

Zwei Fischotterbabys verzücken in Haringsee

Franziska

Zwei Fischotterbabys verzücken in Haringsee

Toni

Zwei Fischotterbabys verzücken in Haringsee

Franziska

Zwei Fischotterbabys verzücken in Haringsee

Franziska

Zwei Fischotterbabys verzücken in Haringsee

Toni

Mit ihrer Ziehschwester Toni kommt Franziska sehr gut aus. "Wir müssen nur ein bisschen aufpassen, dass Franziska für die nur halb so große Toni nicht zu wild beim Spielen ist", erzählt Frey.

Streng geschützt, Abschüsse aber mancherorts erlaubt

Dass die beiden Otter vergesellschaftet werden konnten, ist sehr wichtig. „Wenn die Tiere durch Handaufzucht auf den Menschen fehlgeprägt und zahm werden, kann man sie nicht wieder auswildern. Jetzt haben sie die besten Chancen auf ein artgerechtes Leben in Freiheit, sobald sie groß genug sind", sagt der Tierarzt über die Zukunftspläne.

➤ Mehr lesen: Abschuss von Fischotter bleibt Zankapfel

Obwohl Fischotter streng geschützt sind, gibt es in manchen Bundesländern Verordnungen, die Abschüsse erlauben. „Nicht nur aus Artenschutzgründen, sondern auch aus Tierschutzsicht ist der Abschuss der Fischotter höchst problematisch. Paarungen können beim Otter das ganze Jahr über erfolgen; das heißt, dass zu jeder Zeit Jungtiere da sein können, die elendig in ihrem Nest verenden, wenn die Mutter getötet wird. Junge Fischotter sind über ein Jahr lang von der Versorgung durch ihre Mutter abhängig, also sind von der Tötung eines weiblichen Fischotters immer auch Jungtiere betroffen“, sagt Frey.

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