Zu wenige Delikte: Absage für Waffenverbotszone in Wr. Neustadt

Tatrekonstruktion nach dem Mordversuch im heurigen Sommer am Bahnhof in Wiener Neustadt
Nur ein Vorfall mit einem Messer seit Dezember 2018. Landespolizeidirektion sieht keine Notwendigkeit für ein Waffenverbot.

Die von der Politik gewünschte Waffenverbotszone in Wiener Neustadt kommt nicht. Obwohl die Angelegenheit bereits seit vergangener Woche als beschlossene Sache galt, blockte die Landespolizeidirektion Niederösterreich alle Anfragen des KURIER diesbezüglich ab. Eine Prüfung der Sachlage hat ergeben, dass die niedrige Zahl der Gewaltdelikte mit Waffengebrauch keine Verhängung einer Waffenverbotszone rechtfertige. Als Begründung wird in einem Brief der Landespolizeidirektoren-Stellvertreter Franz Popp und Rudolf Slamanig angegeben, dass es seit Dezember 2018 nur ein einziges Delikt mit einer Waffe in der Schutzzone Bahnhof gegeben hat. Somit wäre eine Verbotszone nicht gerechtfertigt.

Wiener Neustadts Bürgermeister Klaus Schneeberger und Bürgermeister-Stellvertreter Michael Schnedlitz haben am Mittwoch auf die Absage der nö. Landespolizeidirektion reagiert: „Wir nehmen die Entscheidung der Exekutive mit Bedauern zur Kenntnis. Die Zahlen der Betretungsverbote und Wegweisungen aus den Schutzzonen sprechen leider eine andere Sprache. Rund 2.000 Betretungsverbote zeigen eindeutig, dass dieses Thema nach wie vor brandaktuell ist. Aus unserer Sicht sollte bei einem derart sensiblen Bereich nicht erst entschieden werden, nachdem etwas mit Waffen passiert ist, wie in der Begründung ausgeführt, sondern auch das generelle Gefährdungspotenzial betrachtet werden. Denn dies ist es auch, was die Bürgerinnen und Bürger in der Stadt tagtäglich spüren.“

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