Zu Fuß zum Neptun wandern

Zu Fuß zum Neptun wandern
Der Schutz desNachthimmels ist nicht mehr Lichtjahre entfernt. Jetzt wirdan der irdischenUmsetzung gebastelt.

Die Milchstraße in ihrer funkelnden Länge und Breite. 5000 Sterne strahlen nicht nur am Nachthimmel über Großmugl, sondern sie sind auch mit freiem Auge und ohne Lichtverschmutzung klar und deutlich zu sehen. Um diesen ungetrübten Himmelsblick zu schützen, will man dem Sternenhimmel unter das UNESCO-Weltkulturerbe stellen. Davon ist man nun gar nicht mehr Lichtjahre entfernt.

Nach anfänglichem Zögern steht die UNESCO dem Großmugler Griff nach den Sternen nicht mehr ablehnend gegenüber. Mit einer Machbarkeitsstudie will der Verein der Freunde der Milchstraße zeigen, wie die Sache für die breite Masse Nutzen hat.

Bürgermeister Karl Lehner kann sich noch gut an die Anfänge vor ein paar Jahren erinnern. „Verrückt ist das schon, habe ich mir gedacht.“ Heute ist er mit vielen anderen treibende Kraft für das Projekt. Eco-Plus fördert die Machbarkeitsstudie, die im Herbst fertig sein soll.

Zum Anfassen

In erster Linie geht es um die Gestaltung eines attraktiven Themenweges, der den Besuchern unser Sonnensystem im wahrsten Sinne des Wortes zum Angreifen auf den Boden bringen soll. „Wir müssen etwas herzeigen, was am Tag nicht zu sehen ist“, beschreibt Unternehmensberater Wolfgang Sovis. Ideen hat man schon genug. Die Weiten des Sonnensystems sollen im Maßstab 1: 2,2 Milliarden heruntergebrochen werden. „Der Neptun ist dann rund 2,5 Kilometer von der Sonne entfernt“, sagt Gastronom Karl Schillinger.

Das Ganze soll aber kein Wanderweg werden, sondern „eine schöne inszenierte Geschichte“ mit Planeten zum Angreifen und aufbereitetem Wissen. Zentraler Punkt ist auch ein Planetarium, das regelmäßig nachts geöffnet haben soll.

Mit Großmugl wird sich auch die neuseeländische Partnergemeinde Lake Tekapo um den UNESCO-Schutz des Nachthimmels bewerben. Schillinger: „Die UNESCO weiß, was wir vorhaben. Wir werden gemeinsam den Antrag stellen.“

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