Wr. Neustädter will mit Auto-Abo Mobilität revolutionieren
Das Zeitungsabo war gestern. Heute kann man sich Lebensmittel, Pflanzen und Überraschungsboxen in regelmäßigen Abständen bis vor die Haustür liefern lassen. „Warum also nicht auch Autos?“, dachte sich Martin Rada.
Der gebürtige Wiener Neustädter war mehr als 25 Jahre in der Automobil-Branche und bei mehreren internationalen Konzernen als CEO tätig. Seit zwei Jahren arbeitet er bei dem deutschen Start-up „ViveLaCar“ mit, einem Auto-Abo-Service, das die Mobilität der Zukunft auf den Kopf stellen soll.
Das Motto des Unternehmens lautet: Man zahlt nur, was man fährt. Monatlich kann man ein Auto seiner Wahl abonnieren, Winterreifen, Service, Pickerl und Vignette sind im Preis inkludiert. Dieser schwankt, abhängig von Größe, Marke und Ausstattung des Autos, zwischen 350 und 750 Euro. Dazu kommt „nur noch“ das Tanken. „Wenn das Auto einmal zu groß wird, kann man jederzeit wieder auf eine kleinere und günstigere Variante umsteigen“, erklärt Rada. Der 51-Jährige ist übrigens selbst Nutzer des Abos, er fährt aktuell einen Audi A5.
Wie aber unterscheidet sich dieses Start-up von bereits bestehenden, sogenannten Car-Sharing-Angeboten wie „Car2go“? „Unsere Kunden können sich ihr Auto aussuchen. Bei Bedarf liefern wir es sogar nach Hause“, erklärt Rada.
Und: „Die junge Generation ist als Autokäufer verloren gegangen. Immer weniger fahren Auto oder besitzen ein eigenes. Man will flexibel sein. Zudem haben wir ein Überangebot von Autos. In den USA gibt es derartige Abos schon länger, wir wollen das System auf den europäischen Markt holen.“
Große Ziele für 2025
Wird das Auto-Abo die Mobilität revolutionieren? Zukunftsforscher Tristan Horx ist jedenfalls der Meinung, es bedarf neuer Konzepte für die Zukunft: „Der Mobilitätsbedarf des Menschen nimmt weiter zu, neu ist die Vielfalt an Mobilitätsformen, die von individuellen Bedürfnissen bestimmt werden.“
„ViveLaCar“ ist seit knapp einem Jahr auf dem deutschen Markt und zählt mehrere tausend Abonnenten. In Österreich kann man die Plattform seit Juli nutzen, 800 Personen sind aktuell registriert, der Großteil aus Ostösterreich. „Wir rechnen damit, dass 2025 etwa zehn Prozent der Marktteilnehmer Auto-Abos nutzen werden“, prognostiziert Rada.
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