Wohnbaudarlehen: Kinder bestimmen die Höhe

Rund 16.500 noch laufende Wohnbaudarlehen will das Land Anfang nächstens Jahres verkaufen. Wie berichtet, sollen die Genussrechte (928 Millionen Euro an Kreditraten fließen in den kommenden 27,5 Jahren zurück, Anm.) an eine Bank abgetreten werden. Mit diesem Deal sind die laufenden Rückzahlungen aus Wohnbaukrediten ans Land wieder auf null gestellt. Wohnbaudarlehen werden natürlich weiter vergeben - ab 2012 mit neuen Rahmenbedingungen.

"Wir wollen einen starken Akzent auf die Familien setzen, denn zwei Drittel der Häuslbauer in Niederösterreich sind Familien mit Kindern", erklärt Landeshauptmann Erwin Pröll die Umstellung. Die einfache Formel der Neuregelung: Je mehr Kinder, umso mehr Geld. Außerdem werden die Einkommensgrenzen erweitert.

Fotovoltaik

Ein schwelender Konflikt zwischen Politik und Wirtschaft könnte durch die neue Wohnbauförderung beigelegt werden. Seit Jahresbeginn gibt es für den Einbau von Fotovoltaikanlagen keinen Einmal-Zuschuss mehr vom Land. Das ließ in der Branche die Emotionen hochgehen. "Die Einmal-Zahlungen waren eine befristete Konjunktur-Maßnahme", sagt Landesvize Wolfgang Sobotka. Die Auftragsbücher der Fotovoltaik- und Solarbetriebe seien jetzt voll. Das Land fördere wieder Gesamtprojekte. Wer aber im Zuge eines Neubaus oder einer Sanierung eine Fotovoltaikanlage einbaut, erhält künftig 10.000 Euro zusätzlich. Für Solaranlagen gibt es ab 2012 die doppelte Förderung (3000 statt 1500 Euro). Damit sei die Wohnbauförderung aktiver Beitrag zum Klimaschutz, so Pröll.

Pro Jahr investiert das Land rund 500 Millionen Euro in die Wohnbaudarlehen. Gefördert werden damit rund 21.000 Wohneinheiten. "Das löst bauwirksame Maßnahmen von 2,2 Milliarden Euro aus und sichert 30.000 Arbeitsplätze", rechnet Pröll vor. Die Mehrkosten der neuen Fördermodalitäten stehen bereits fest: Das Land budgetiert zusätzliche 29 Millionen Euro.

Wohnbaugeld: Diese neuen Richtlinien gelten ab 2012

Neubau Ab 2012 wird die Wohnbauförderung bei Eigenheimen pro Kind um 2000 Euro erhöht. Bei einem Kind sind das 8000 Euro (bisher 6000), bei zwei Kindern 18.000 Euro (bisher 14.000 Euro) und bei drei Kindern 30.000 Euro (bisher 24.000 Euro). Bei Mehrfamilien-Neubauten (etwa Reihenhäusern) wird die förderbare Fläche von 95 auf 105 Quadratmeter erhöht. Auch gefördert werden barrierefreie Maßnahmen (etwa für Senioren).

Wohnzuschuss Auch hier werden größere Familien bevorzugt. Die Rechnung: Je mehr Kinder, umso mehr Wohnzuschuss.

Einkommen Die Einkommensgrenzen, innerhalb derer Wohnbauförderung beantragt werden kann, steigen. Damit darf eine Person 35.000 Euro netto pro Jahr verdienen (statt bisher 28.000), zwei Personen 55.000 Euro (statt 48.000). Jede weitere Person im Haushalt erhöht die Grenze um 7000 Euro.