Es war ein ambitionierter Plan, als 2017 mit dem Bau des Golfclubs Linsberg-Lanzenkirchen bei Wiener Neustadt parallel auch eine Art modernes Villenressort nach amerikanischem Vorbild entstehen sollte. Das Konzept von Wohnen und Leben mit direktem Zugang zu einem Badesee und Blick auf den saftig grünen Rasen des 18-Loch-Golfplatzes hat tatsächlich eingeschlagen.
„Wir hätten niemals damit gerechnet, dass sich ein Projekt dieser Größe so schnell umsetzen lässt. Nach sieben Jahren geht es mit den letzten Häusern ins Finale“, erklärt der Lanzenkirchner Bürgermeister Bernhard Karnthaler (ÖVP). An den beiden, rund 18.000 Quadratmeter großen Badeteichen ist eine Siedlung mit besonderem Flair entstanden.
Für Karnthaler ist es der Mix, der den Erfolg des Golfressorts ausmacht. Neben dem geförderten „Jungen Wohnen“ gibt es kleine bis große Genossenschafts- und Eigentumswohnungen, bis hin zu 41 See- und Gartenvillen sowie Reihenhäuser. Um dem Bedarf gerecht zu werden, errichtet die Gemeinde gerade einen viergruppigen Kindergarten für den neuen Ortsteil.
In einer Zeit, in der die spürbar höheren Kreditzinsen und sprunghaft gestiegenen Baukosten dem Wohnbau-Boom ein jähes Ende gesetzt haben, hat sich ein Wiener Immobilienentwickler dennoch dazu entschlossen, das Golf-Village zu finalisieren. Der frühere Tennisprofi Peter Kozeschnik hat sich die sechs letzten unbebauten Grundstücke am zweiten Badesee gesichert, um dort ein hochwertiges Luxusressort für betuchte Kunden zu errichten (www. seevillen-lanzenkirchen.com). Kozeschnik entwickelt seit fast 20 Jahren Immobilien im In- und Ausland. Was das Golf-Village anbelangt, spricht er von „Liebe auf den ersten Blick“.
Eigentlich habe er eine der sechs noch unbebauten Parzellen am hinteren See für sich selbst erwerben wollen. Es sei dann eine reine „Bauchentscheidung“ gewesen, alle freien Plätze in Bausch und Bogen zu kaufen und darauf exklusive Seevillen zu stellen.
Fakten
Golf-Village Die Therme Linsberg GmbH und die „Bauen & Wohnen“ – Wohnbau Gruppe Burian legten 2017 den Grundstein für den Golfplatz und das Golf-Village im GC Linsberg-Lanzenkirchen.
18 Löcher Die Golfanlage neben den Badeteichen wurde im Mai 2019 eröffnet.
Seevillen Die sechs neuen Luxusvillen verfügen unter anderem über Fernwärme-Anschluss, Luft-Wasser-Wärmepumpe, Gründach, Photovoltaik, E-Tankstelle, Deckenkühlung, Regenwasser-Zisterne, etc.
Superbude und Neni
Für die Umsetzung konnte er ein Architektenteam mit prominentem Namen gewinnen. Die „Archiguards“ zeichneten bereits für Vorhaben wie das Hotel Superbude im Wiener Prater, Szenelokale wie das „Neni am Prater“, „das Kraus“, die „Honu“-Standorte oder das „Schmiedgut“ in Bad Aussee verantwortlich.
„Der See grenzt an den Föhrenwald. Architektonisch war mir ganz wichtig, dass die Villen im Ensemble des Waldes untergehen und nicht wie ein Fremdkörper wirken“, sagt Kozeschnik. Und diesen Wunsch hätten die Architekten perfekt umgesetzt.
Weil das Projekt bauökologisch ein Ausrufezeichen werden sollte, werden die Villen in Holzmassiv-Bauweise errichtet. Für diesen Plan hat Kozeschnik mit Harald Aichinger den richtigen Generalunternehmer gefunden. Als Platzhirsch hat der Wiener Neustädter Holzbaumeister bereits Vorzeigeprojekte wie die neue nö. Landwirtschaftskammer im Öko-Wirtschaftspark Föhrenwald in Holzmassiv-Bauweise auf die grüne Wiese gestellt.
Die Vorteile des Naturstoffes liegen für Aichinger klar auf der Hand. Gebaut werde nachhaltig mit nachwachsenden Rohstoffen, es komme zu einer deutlichen CO2-Einsparung, auf umweltschädliche Kunststoff-Dämmstoffe werde zur Gänze verzichtet und das Raumklima sorge für einmaligen Wohlfühlcharakter, meint Aichinger.
„Wir verwenden als ökologische Dämmung Holzweichfaser. Das besondere Highlight der Villen ist aber die vorgehängte Lamellen-Fassade“, sagt der Holzbaumeister. Eigens angefertigte Lärchenholz-Leimbinder werden als „Eyecatcher“ vor die eigentliche Fassade gehängt. Damit passe sich die Optik der Villen ideal an das Ambiente des umliegenden Föhrenwaldes an.
Die Ausstattung der Häuser soll keine Wünsche offen lassen. Große Glasfronten öffnen den Blick auf das Wasser und die Golf-Greens. Die Terrassen bieten neben einer Sauna auch eine Outdoor-Küche. „Jede Villa verfügt über modernste Technik. Beleuchtung, Temperatur, Sicherheitssysteme oder der Mähroboter lassen sich bequem auch von auswärts über das Smartphone steuern“, sagt Kozeschnik.
Klingt nicht nur kostspielig, ist es auch: Das Leben am Wasser hat seinen Preis. Für die schlüsselfertigen Villen (155 bis 200 Wohnfläche) inklusive Küche, Schränke und Badezimmerausstattung werden zwischen 1,7 und zwei Millionen Euro veranschlagt. Baustart ist im Mai.
Für das etwas kleinere Budget errichtet der gemeinnützige Wohnbauträger WET 81 frei finanzierte Wohnungen mit Seezugang.
(kurier.at, pw, mb)
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Aktualisiert am 28.04.2024, 18:22
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