WIFI-Wirbel: "Spagat zwischen Interessen"

WIFI-Wirbel: "Spagat zwischen Interessen"
WIFI-Technikcenter um 25 Millionen: Anrainer bangen um Lebensqualität, Stadler verspricht ihnen maximalen Schutz.

Es ist heute kein Behördenverfahren, sondern eine freiwillige Info, die wir sehr gerne als WIFI im Sinne guter Nachbarschaft geben", erklärte Wirtschaftskammer-Direktor Franz Wiedersich. "Wir bitten um Verständnis für eine Bildungs-Investition von 25 Millionen Euro." Ein Wunsch, den 50 Anrainer auch nach einer ausführlichen Projektpräsentation Mittwochabend nur schwer erfüllen können. Dass man ihnen einen viergeschoßigen Glaskomplex vor die Süd-Balkone setzt, erbittert viele, die schon 30, 40 Jahre dort wohnen.

Der Tenor reichte von "unerträglich" über "Lebensqualität im Eimer" bis zu "scheußlicher Kasten". Seit Jahrzehnten sei man  mit Bau-und Abbruchgeschehen am  WIFI-Gelände konfrontiert und jetzt seien  "wieder drei Sommer zum Schmeißen".

Die Fakten: Das WIFI platzt trotz 31.000 m² Größe aus allen Nähten und baut ein Technikzentrum für seine Lehrwerkstätten (im Kellergeschoß), Kursräume und die New Design-Universität (NDU). Gesamtnutzfläche 8000 m², Baukosten samt Verlegung des Parkdecks über die B 20  rund 25 Millionen Euro.  Zeitplan: Projekteinreichung Mai, Baustart Juli, Rohbau März 2013, Eröffnung  April 2014.

 Da das WIFI statisch für eine Aufstockung ungeeignet ist und unter Denkmalschutz (klassische Betonarchitektur) steht und Alternativstandorte  (Hellweg-Gelände,  Parkplatz  an der B 20) keine   Versorgungs-Anbindung   zulassen, muss das Technikzentrum aus WIFI-Sicht am Projekt-Standort stehen. "Wir haben die möglichen Dimensionen bei weitem nicht ausgenutzt", betont Architekt Christian Waldner (Büro AllesWirdGut). 18,5 statt 25 Meter Höhe, Entfernung von der Wohnanlage 26 bis 31 Meter. Unmut bei den Nachbarn erregt auch die gläserne Fassade, sie befürchten Einblicke bis ins Frühstückshäferl. Das zertreut NDU-Prorektor  Johannes Zederbauer: "Ich glaube nicht, dass die Studenten nichts anderes zu tun haben, als am Fenster zu hängen." Bürgermeister Matthias Stadler hat das Projekt zur Chefsache gemacht und  verspricht maximalen Anrainerschutz: "Ich kann die Sorgen nachvollziehen.  Es  geht um einen  Spagat zwischen allen Interessen."

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