Große Töne "made in NÖ": Bösendorfer-Weltneuheit für Expo in Japan

Bösendorfer Ambassador Tomoko Mayeda am neuen Flügel
Exklusiver Hightech-Flügel in der Klaviermanufaktur in Wiener Neustadt enthüllt. Er liefert Konzertklänge im Österreich-Pavillon in Osaka.

Mit einer ganz besonderen Note sind Niederösterreich und insbesondere die Stadt Wiener Neustadt im heurigen Jahr auf der Weltausstellung Expo 2025 in Osaka vertreten. Die Klaviermanufaktur Bösendorfer hat für diesen ganz besonderen Anlass tief in die Trickkiste höchster Klavierbaukunst gegriffen und einen streng limitierten Flügel für die Ausstellung entworfen.

Am Donnerstag wurde  "The Great Wave off Kanagawa“ im Konzertsaal von Bösendorfer in Wiener Neustadt im Beisein vieler prominenter Gäste feierlich enthüllt.

Große Töne "made in NÖ": Bösendorfer-Weltneuheit für Expo in Japan

Johanna Mikl-Leitner und Sabine Grubmüller enthüllten den Flügel 

Mona Lisa Japans

Der schwarze Flügel "Made in Wiener Neustadt" ist eine Hommage an das weltberühmte Bild "The Great Wave off Kanagawa“ von Katsushika Hokusai, das gerne auch als die "Mona Lisa Japans“ bezeichnet wird. Die Idee zu dem Projekt für die Expo in Osaka ist durch die enge Beziehung zwischen Bösendorfer und Japan entstanden. 2008 kaufte der japanische Konzern Yamaha die rot-weiß-rote Klaviermanufaktur. Das Unternehmen wird aber als eigenständige, österreichische GmbH weitergeführt.

Die Geschichte des Bösendorfer Flügels in Japan reicht bis ins Jahr 1869 zurück, als Ludwig Bösendorfer den ersten Flügel als Geschenk des österreichischen Kaisers Franz Joseph I. an den japanischen Tenno Meiji brachte. Die Begegnung mit dem besonderen Klang eines Bösendorfer-Instruments weckte Begeisterung für Klaviere und westliche Musik in Japan, die bis heute anhält, erklärt Bösendorfer-Geschäftsführerin Sabine Grubmüller.

Große Töne "made in NÖ": Bösendorfer-Weltneuheit für Expo in Japan

Die besondere Zahl 16

Das wertvolle Instrument wird in einer limitierten Edition von nur 16 Stück erscheinen. Das hat eine tiefere Bedeutung. Die Zahl 16 ist in Japan deshalb äußerst prominent, weil das Siegel des japanischen Kaisers eine Chrysantheme mit 16 Blütenblättern darstellt, verrät Grubmüller.

Konzertfeeling

Wie Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner bei der Präsentation am Donnerstag meinte, steht das Klavier "für Exzellenz in Reinkultur“. Musikalisch in Szene gesetzt wurde die Weltneuheit durch die Musikerinnen Donka Angatscheva und Tomoka Mayeda sowie den Manager des Bösendorfer Salon Vladimir Bulzan. Bösendorfer sei "eine Marke von Welt“ und werde auch auf der Expo 2025 "Furore machen und für großes Aufsehen sorgen“, so Mikl-Leitner.

Große Töne "made in NÖ": Bösendorfer-Weltneuheit für Expo in Japan

Musikerinnen Donka Angatscheva und Tomoka Mayeda

Mit einer Länge von 214 cm ist der Flügel mit der Bezeichnung 214VC sowohl für private Wohnräume und luxuriöse Appartements als auch für Konzertbühnen bestens geeignet, heißt es bei Bösendorfer.

600 Stunden Handarbeit

In bis zu 600 Stunden Handarbeit wurden für das Instrument hochwertigste Materialien und österreichisches Fichtenresonanzholz verwendet. Das besondere Highlight ist aber die integrierte Disklavier-Technologie, die "The Great Wave off Kanagawa“ zu einem "digitalen Wunderwerk" macht.

Via App gesteuert, reproduziert das integrierte system originalgetreue Meisterwerke, ohne dass der Pianist selbst am Klavier sitzt. Die Tasten bewegen sich dabei von selbst. Die Disklavier-Funktionalität eröffnet zahlreiche Möglichkeiten: von der Selbstaufnahme über die Analyse des eigenen Spiels bis hin zum Online-Zusammenspiel mit Lehrern oder anderen Musikern.

Große Töne "made in NÖ": Bösendorfer-Weltneuheit für Expo in Japan

Klänge aus NÖ in Japan

In diesem Zusammengang sind im Rahmen der Expo besondere musikalische Auftritte geplant. Es werden in Niederösterreich an verschiedenen Orten Konzerte stattfinden, die mit Hilfe der Technologie im Österreich-Pavillon in Osaka übertragen und auf dem Flügel dort zum Besten gegeben werden. Außerdem sind Auftritte verschiedenster prominenter Künstler auf dem Flügel in Japan geplant. Darüber hinaus wird das Tonkünstler-Orchester Niederösterreich seine Japan-Tournee im Mai starten und dabei alleine drei Mal in Tokio spielen.

Ein weiteres Unternehmen aus NÖ sorgt bereits im Vorfeld bei der Expo für Furore. Ein 16 Meter hohes Notenband aus Holz, hergestellt von der Firma Graf Holztechnik in Horn, ziert den Eingang des Österreich-Pavillon. Laut dem Austria-Projektleiter der Expo25, Alf Netek, ist die monströse Holzschleife schon jetzt eines der meist fotografierten Objekte während der Aufbauphase. Die Schweizer würden mit ihrem unmittelbar angrenzenden Pavillon schon vor Neid erblassen.

Die Politik ist sich sicher, "dass wir mit unseren vielfältigen Aktivitäten die Expo nutzen können, um unsere Wirtschaftsbeziehungen mit Japan zu vertiefen“, meint Mikl-Leitner.

Wichtiger Exportmarkt

Japan sei für Niederösterreich nach China der zweitwichtigste asiatische Exportmarkt. So exportieren rund 80 niederösterreichische Firmen jährlich Waren im Wert von circa 230 Millionen Euro nach Japan, heißt es von Seiten des Landes NÖ. Im Blick nach vorne gebe es hier „noch Luft nach oben“, so Mikl-Leitner.

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