Wiener Neustadt baut Radsport-Zentrum mit Pumptrack
Sie sprießen in vielen Städten Europas aus dem Boden und begeistern vor allem Kids und Jugendliche. Pumptrack-Anlagen, also eine Wellenbahn mit Sprüngen und Steilkurven, stehen bei Mountainbikern, Freestylern und BMX-Enthusiasten hoch im Kurs. Zwei Jahre nach der ersten Idee baut Wiener Neustadt nun eine der größten und modernsten Anlagen Österreichs. Für 1,2 Millionen Euro wird auf einem 5.000 Quadratmeter großen Areal nördlich des Baseballplatzes eine Sportanlage mit drei verschiedenen Pumptrack-Strecken gebaut.
Leogang, Salzburg, Vösendorf, Neunkirchen: Sie alle sind auf den Bikeboom bereits aufgesprungen und haben für den Nachwuchs Pumptrack-Strecken gebaut. Wiener Neustadt will die bisherigen Konzepte noch einmal toppen. Die Anlage wird deshalb in vier Bereiche unterteilt und reicht vom Kidstrack für die Kleinsten, über eine klassische Pumptrack-Strecke, eine Jumpline für die Profis mit mehreren Sprüngen, bis hin zu einer Rampe für Skateboarder und Scooter.
Was die Konzeptionierung anbelangt, wollte man die besten Ideen aller bisher bekannten Anlagen umsetzen. "Der Mountainbike-Pumptrack ist ein ganz besonders wichtiger Lückenschluss in unserer Freizeit- und Sportlandschaft. Wir bieten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen damit direkt in der Stadt und durch Radwege perfekt angeschlossen, die Möglichkeit ihrer Leidenschaft des Mountainbikens nachzugehen. Gerade in Zeiten, wo bei der Jugend das Videospiel oft wichtiger als die Bewegung ist, was sich seit den Lockdowns in der Pandemie noch verstärkt hat, ist es für uns enorm wichtig, hier gegenzusteuern und die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen“, erklären Bürgermeister Klaus Schneeberger und Bildungs-, Sport- und Jugendstadtrat Philipp Gruber (beide ÖVP).
Unterstützt wird das Projekt von Karl Morgenbesser und seinem Team von den „Wexl-Trails“ in St. Corona. Morgenbesser hat mit dem dortigen Bikepark und der Erlebnisarena am Wechsel ein Leuchtturmprojekt in Niederösterreich geschaffen und der Region wieder zu touristischem Aufschwung verholfen.
Sport statt Depressionen
Die Anlage ist laut Morgenbesser geradezu "mustergültig konzipiert". "Sie bietet einen niederschwelligen Einstieg und kann von allen Alters- und Könnerstufen gleichermaßen benutzt werden. Außerdem zeigen aktuelle Studien, dass Gleit- und Rollsportarten für ganz spezielle ‚Glücksmomente‘ sorgen, was wiederum in Zeiten vermehrter Depressionen bereits bei Kindern und Jugendlichen ein ganz wichtiger Punkt ist", sagt Morgenbesser. Kinder, die Spaß an der Bewegung haben und damit nicht überfordert sind, schütten Glückshormone wie Dopamin, Serotonin und Endorphin aus und machen damit den Sport zu ihrer ganz persönlichen "Droge".
Den Beschluss für Finanzierung und Bau der Anlage wird der Gemeinderat in seiner nächsten Sitzung am 24. April auf Basis eines gemeinsamen Antrags der bunten Stadtregierung fassen. Die Eröffnung des Pumptrack ist für Frühjahr 2024 geplant.
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