Wieder Bankomat gesprengt: Kriminelle flüchteten ohne Beute
Die Fensterscheiben der Bankfiliale wurden auf die Straße geschleudert.
Zusammenfassung
- Bankomatsprenger verübten Freitagfrüh einen Anschlag auf eine Filiale in Aschbach-Markt, Täter flüchteten unerkannt.
- Polizei und Feuerwehr wurden alarmiert, die Durchzugsstraße gesperrt, nähere Informationen zum Einsatz lagen zunächst nicht vor.
- Trotz verstärkter Sicherheitsmaßnahmen und Festnahmen im Sommer gab es erneut eine Sprengung, mutmaßlich durch eine international agierende Bande.
Durch einen massiven Knall wurden gegen 2.30 Uhr am Freitagfrüh die Bewohner von Aschbach-Markt im Bezirk Amstetten aus dem Schlaf gerissen. Der Grund dafür war die Attacke von Bankomatsprengern, die es auf die Raiffeisenfiliale mitten im Ort abgesehen hatten.
Zwei Täter dürften nach ersten Informationen per Motorroller unerkannt geflohen sein. Laut Stefan Loidl, dem Sprecher der Landespolizeidirektion NÖ sollen die Gangster ohne Beute geflohen sein. Das Bankinstitut wurde im Inneren aber großräumig schwerst beschädigt.
Polizei riegelte den an der Hauptstraße liegenden Tatort ab.
Jedenfalls wurde unmittelbar nach dem Anschlag ein Alarm für Polizei und Feuerwehr ausgelöst. Ein Anrainer soll die Kriminellen auch noch gesehen haben, er verständigte die Polizei.
Kleinbrand
Für die Freiwillige Feuerwehr Aschbach-Markt gab es im selben Zeitraum die Alarmmeldung "Kleinbrand im Freien“. Auf einem Zugwaggon auf der Westbahn, auf dem Holz transportiert wurde, galt es einen glimmenden Baumstamm zu löschen.
Feuerwehr musste glimmenden Baumstamm im Bahnhof Aschbach löschen.
Beim Einsatz bei der Bankomatsprengung wurde die Feuerwehr beigezogen, weil durch die Sprengung Fenster der Bankfiliale geborsten waren, und Glasschereben von der Straße geräumt werden mussten.
Seitens der Polizei hat das NÖ Landeskriminalamt, Gruppe Diebstahl, die Ermittlungen aufgenommen.
Einsatzkräfte beim Tatort.
In Aschbach war die Hauptdurchzugsstraße, an der die Bankfiliale liegt, für mehrere Stunden gesperrt worden, der Verkehr wurde umgeleitet.
Schäden
Wie bei den zahlreichen anderen Angriffen auf Geldausgabeautomaten im gesamten Bundesgebiet im heurigen Jahr dürften die Täter jedoch wieder äußerst rücksichtslos gewerkt haben. Meistens entstand massiver Sachschaden an den Bankgebäuden. Zuletzt etwa am 29. Oktober, als es eine Bankomatsprengung in der Kremser Innenstadt gegeben hat. Zusammenhänge mit frühern Attacken auf Banken werden geprüft, sagte Loidl.
Aufgrund der zahlreichen Vorfälle im Frühjahr wurde heuer von der Polizei die "SOKO Bankomat“ gegründet. Im Juli gab das Bundeskriminalamt die Festnahme von 14 Verdächtigen bekannt. Die Zahl der Sprengungen ging daraufhin zurück. Auch verstärkte Sicherheitsmaßnahmen an Bankomaten zeigten Wirkung. Dennoch dürften die international agierende, vielköpfige Bande zuletzt wieder Aufwind bekommen haben.
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