Vogelgrippe: In NÖ mussten schon fast 200.000 Tiere getötet werden
Mit rigorosen Schutzmaßnahmen in den von Vogelgrippe betroffenen Gebieten in Westniederösterreich kämpfen Behörden und Bauern fieberhaft gegen die Ausbreitung der gefährlichen Viruserkrankung.
Knapp unter 200.000 Tiere mussten in drei betroffenen Betrieben mittlerweile gekeult werden. In einem weiteren Betrieb mit 12.000 Puten ist laut Tierschutzlandesrätin Susanne Rosenkranz (FPÖ) ein Verdachtsfall aufgetaucht.
Mittlerweile steht auch ein Assistenzeinsatz des Bundesheeres mit ABC-Kräften im Raum. Eine Entscheidung soll am heutigen Donnerstag fallen. Konkret hat Amstettens Bezirkshauptfrau Martina Gerersdorfer um den Assistenzdienst ersucht. Es gehe um die Desinfektion von Fahrzeugen im betroffenen Gebiet und um die sachkundige Anbringung von Seuchenteppichen, erklärt sie im KURIER-Gespräch.
Schutz- und Überwachungszonen
Mit den verhängten Schutz- und Überwachungszonen über drei und zehn Kilometer, wo eine Stallpflicht und Handelsbeschränkung herrscht, müssen die Betriebe jetzt noch über Wochen leben. Derzeit werden, wie berichtet, mehrere Dutzende Betriebe in den Schutzzonen von Amtstierärzten kontrolliert. Alle geschäftlichen Aktionen der in den Zonen liegenden Bauern müssen behördlich erlaubt werden.
Im Bezirk Amstetten, mit 3,3 Millionen Stück Geflügel, trifft die Seuche zahlreiche Betriebe massiv. Weil auch die Halter von kleinen Hühnerscharen miteinbezogen werden müssen, geht es im derzeit betroffenen Schutz- und Überwachungsgebiet bereits um Hunderte Betriebe.
Risikogebiete
Über die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) wurde auch ein Risikogebiet definiert, das mit Amstetten, Waidhofen/Ybbs, Scheibbs und Melk vier Bezirke in Westniederösterreich umfasst, berichtete Rosenkranz.
Als Risikogebiet ist auch das angrenzende Gebiet in Oberösterreich ausgewiesen. Im Westen, im Bezirk Braunau, gelten Schutzzonen und Stallpflicht, weil dort im Oktober ebenso die Geflügelpest in einem Betrieb aufgetaucht war.
Die niederösterreichische Landesrätin Rosenkranz appellierte jedenfalls an die Landwirte, besonders vorsichtig zu sein und Auffälligkeiten und Verdachtsfälle sofort an die Behörden zu melden. In den nächsten Tagen wird auch eine vom Gesundheitsministerium verordnete großflächigere Stallpflicht für Geflügelbetriebe erwartet.
Schon der Vorwoche hatte Markus Lukas, der Obmann der Österreichischen Geflügelwirtschaft, diese Maßnahme gefordert. Mittlerweile äußerte er mehrfach Kritik, dass es dazu noch nicht gekommen ist.
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