Verkehr auf Niederösterreichs Autobahnen nimmt rasant zu

Die A2 gehört zu den meistbefahrenen Autobahnen des Landes
Allein auf der A2 bei Biedermannsdorf sind pro Tag 162.870 Fahrzeuge unterwegs. VCÖ fordert Ausbau von Bahn- und Busverbindungen.

Um satte 44 Prozent hat der Verkehr auf der A4 bei Bruck/Leitha seit 2010 zugenommen, auf der S33 bei St. Pölten gibt es sogar ein Plus von 53 Prozent. Wie der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) am Montag bekannt gab, verkehrten auf dem Abschnitt der Ostautobahn im Vorjahr 64.400 Autos und Lkw pro Tag, auf der Schnellstraße waren es 31.900 Fahrzeuge. Der Autobahnabschnitt mit dem meisten Verkehr in Niederösterreich ist erneut die A2 bei Biedermannsdorf. Hier sind täglich 162.870 Pkw und Lkw unterwegs – um rund 2160 mehr als noch im Jahr 2016.

„Der Kfz-Verkehr nimmt viel stärker zu als die Wirtschaft wächst. Lärm und Abgasbelastung sind ebenso die Folge wie mehr Staus“, sagt VCÖ-Experte Markus Gansterer. Die Gründe für diese Entwicklung seien vielfältig. So habe laut VCÖ etwa der Bau von Einkaufszentren und Supermärkten am Stadtrand zu längeren Einkaufswegen geführt. Zudem werden aufgrund der zunehmenden Zersiedelung die Arbeitwege länger. Auch seien immer weniger Personen in einem Auto unterwegs. Saßen im Jahr 1995 in 100 Autos noch 129 Personen, sind es heute nur mehr 115.

Der Ausbau der Autobahnen und Schnellstraßen löse das Problem aber nicht, sondern führe zu noch mehr Verkehr, heißt es beim VCÖ. Der Verkehrsclub fordert bessere Bahn- und Busverbindungen. Dass damit der Individualverkehr zurück geht, beweist der Ausbau der Westbahn. Die Zahl der Autos auf der A1 bei Pressbaum nahm seit dem Jahr 2010 um sechs Prozent ab. Betriebliches Mobilitätsmanagement ist laut Experte Gansterer ebenfalls eine wirksame Maßnahme zur Verringerung der Verkehrsbelastung.

Großen Handlungsbedarf sieht der VCÖ auch beim Gütertransport. "Neben mehr betrieblichen Gleisanschlüssen und Anreizen für Betriebe, Güter auf die Schiene zu verlagern, braucht es auf EU-Ebene verstärkte Maßnahmen", heißt es. Derzeit würden Lkw nur einen Teil der verursachten Kosten, die durch Straßenabnützung, Unfälle, Abgase und Lärm entstehen, zahlen.

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