Vergewaltigung mit Besenstiel: Prozess in Niederösterreich

(Symbolbild)
18-Jähriger soll Zellengenossen misshandelt haben. Verfahren wird am 31. Oktober fortgesetzt.

Ein 18-jähriger Tschetschene hat sich am Montag am Landesgericht Wiener Neustadt wegen Körperverletzung und Vergewaltigung eines Mithäftlings verantworten müssen. Der Bursch soll Anfang des Jahres in der Justizanstalt Gerasdorf am Steinfeld (Bezirk Neunkirchen) einen Zellengenossen körperlich und sexuell malträtiert haben. Den Vorwurf der Vergewaltigung bestritt der 18-Jährige und bekannte sich "nicht schuldig". Die Verhandlung wurde wegen des Nichterscheinens eines Zeugen vertagt. Das Verfahren wird am 31. Oktober fortgesetzt.

Beim Prozess wurde die Öffentlichkeit ausgeschlossen. Nur beim Anklagevortrag waren Zuhörer erlaubt. Dem Angeklagten wird zum einen vorgeworfen am 5. Jänner 2013 einen erst 16-jährigen Zellengenossen mit Fußtritten verletzt zu haben. Dazu bekannte sich der 18-Jährige auch schuldig.

Den viel schwereren Vorwurf jedoch, nämlich denselben Burschen einen Tag darauf mit einem Besenstil sexuell missbraucht zu haben, wies der Beschuldigte zurück. Das Opfer bleib der Verhandlung fern. Seine Rechtsanwältin forderte Schmerzensgeld in der Höhe von 10.000 Euro.

Eine Debatte um den Jugendstrafvollzug war im Frühjahr durch einen Vorfall in der Justizanstalt Josefstadt in Wien ausgelöst worden: Ein 14-Jähriger war am 6. Mai in der Untersuchungshaft von drei älteren Mitgefangenen mit einem Besenstiel vergewaltigt worden. Nach dem Bekanntwerden dieses Vorfalls kam in der Folge u.a. auch jener in Gerasdorf in NÖ ans Tageslicht, obwohl sich dieser bereits im Jänner zugetragen hatte.

Kommentare