Aber der Reihe nach: Mitte Jänner zerbrach die Koalition der Sozialdemokraten mit der ZiB ("Zwölfaxings Initiative Bürgerinnen und Bürger“). Die damalige SPÖ-Gemeindechefin Astrid Reiser wurde per Misstrauensantrag des Amtes enthoben. In einer von vielen Emotionen getragenen Sitzung stimmten 14 von 17 Mandataren gegen Reiser.
Die genauen Gründe für diesen Antrag bleiben bis heute unklar, man habe "das Vertrauen zur Bürgermeisterin verloren", hieß es lediglich.
Fünf Unterschriften
Mittlerweile führt Walter Buxkandl (ZiB) die Geschicke der Gemeinde, als Vize agiert Sebastian Zell (ÖVP). Nur kurze Zeit nach seinem Amtsantritt erhielt Buxkandl ein Schreiben des Sozialdemokratischen Klubs. Titel: "Abberufung eines Mitgliedes des Gemeindevorstandes". Auf dem Papier sind fünf Unterschriften zu sehen, die Mandatare sprechen sich für die Abberufung von Josef Adler (ZiB) aus dem Gemeindevorstand aus.
Dann passiert etwas Seltsames: Eine der SPÖ-Gemeinderätinnen, die das Schreiben unterzeichnet haben soll, meldet sich im Gemeindeamt. Sie ist sehr deutlich: "Ich habe am 31.1.2024 kein derartiges Schriftstück unterzeichnet", teilt sie dem Bürgermeister mit. Und weiter: "(...) nehme ich auf den Inhalt Bezug und teile mit, dass ich einer Abberufung des geschäftsführenden Gemeinderates Josef Adler zu keinem Zeitpunkt zugestimmt hätte".
Buxkandl wird nur kurze Zeit später nochmals von der Sozialdemokratin, die für eine Stellungnahme nicht erreichbar war, kontaktiert. Sie will ihre Sicht der Dinge abermals klarstellen. Sie schreibt: "Ich kann mit hundertprozentiger Sicherheit festhalten, dass ich weder am 31.1.2024 oder auch nach diesem Datum das besagte Schriftstück (...) unterschrieben habe".
Rechtsabteilung befasst sich nun mit der Causa
Was ist da los in der SPÖ Zwölfaxing? Astrid Reiser, ehemalige Bürgermeisterin und nun SPÖ-Vorsitzende in der Gemeinde, bestätigt auf KURIER-Anfrage die Causa. "Die Rechtsabteilung beschäftigt sich mittlerweile mit der Angelegenheit."
Eine Klage kann also nicht ausgeschlossen werden. Reiser ist übrigens überzeugt, dass die Unterschrift korrekt getätigt wurde. Sei sei hinter der Parteikollegin gestanden, als es zur Unterzeichnung gekommen ist.
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