Teil davon ist eine Transportleitung, die von Krems nach Zwettl führen soll und künftig die überregionale Wasserversorgung zwischen dem Wald- und Weinviertel absichert. „Nachdem der erste Abschnitt bereits voriges Jahr in Betrieb genommen wurde, starten wir nun mit dem Bau des zweiten Abschnitts“, sagt EVN-Vorstandsdirektor Franz Mittermayer.
Fertiggestellt wird das Projekt im Jahr 2025/26. Damit sollen insgesamt rund 120.000 Einwohnerinnen und Einwohner im Waldviertel mit Trinkwasser durch EVN-Wasser versorgt werden. Derzeit kommt das Trinkwasser für 70.000 Menschen von hier.
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Angelmaier macht aber auch bewusst, dass die aktuelle Situation durchaus heikel ist. Laut dem Leiter der Abteilung Wasserwirtschaft des Landes seien im Most- und Waldviertel nunmehr wieder mittlere Grundwasserverhältnisse erreicht worden. Im Marchfeld liege man darunter, die Tendenz gehe hier aber ebenso wie im zuletzt extrem trockenen Raum Wiener Neustadt nach oben.
Das Wiener Becken bleibt aber weiterhin eine Sorgenregion: „Hier wird es noch eine Zeit dauern, bis wir wirklich von einer nachhaltigen Erholung sprechen können. Das wird ganz von den Niederschlagsverhältnissen der nächsten Monate abhängen“, sagt Angelmaier. In der Landwirtschaft setze man vermehrt auf Speicherteiche, um über besonders trockene Perioden zu kommen.
Hochwasser
Als Fluch und Segen zugleich bezeichnete Pernkopf den Niederschlag im Land und erinnert dabei an die vielen Hochwasser in Niederösterreich. „Deshalb haben wir auch massiv investiert. 1,5 Milliarden Euro im gesamten Land, die über 300 Gemeinden hochwassersicherer gemacht haben“, so Pernkopf.
Gerade der Mai brachte relativ viel Niederschlag und nur wenig Sonne. Bei den Temperaturen war er im Vergleich zur jüngeren Vergangenheit im Durchschnitt angesiedelt. „Im Vergleich zu einem durchschnittlichen Mai im Zeitraum 1991 bis 2020 lag der Mai 2023 im Tiefland und auf den Bergen Österreichs um 0,2 Grad unter dem Mittel“, sagt Klimatologe Alexander Orlik von der Geosphere Austria.
Eher ungewöhnlich für das aktuelle Klima ist Geosphere zufolge aber, dass in diesem Mai die 30-Grad-Marke nicht erreicht wurde. „Das kam in den letzten 30 Jahren nur ungefähr alle fünf Jahre vor“, erklärt Orlik. Früher war dies hingegen öfter der Fall: Im Zeitraum 1961 bis 1990 gab es durchschnittlich jeden zweiten Mai keinen 30er am Thermometer.
Zu einem emotional geführten Thema, nämlich dem Auffüllen der Privatpools im Sommer, hat Pernkopf eine klare Meinung. Es sei Sache der Gemeinden, hier Regelungen auszuarbeiten. Er sei generell kein Freund von Verboten, rufe aber zu einem sorgsamen Umgang mit Wasser auf.
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