NÖ: Junger Triathlon-Profi hat die Welt im Fokus
Weltcup-Starts im Herbst in Chile, Brasilien und vielleicht Japan, dazwischen noch eine EM und die WM in Malaga. Für den erst 22-jährigen Triathlon-Profi Niklas Keller aus Amstetten sind die Saisonziele hochgesteckt. An diesem und am nächsten Wochenende entscheiden wichtige Europacup-Qualifikationsrennen in Kitzbühel und Wels für den Mostviertler, wie sich der Rest des erfolgreich gestarteten Jahres weiterentwickelt.
Gleich nach der Matura wechselte der seit frühester Jugend fest im Sport verankerte Niklas ins Tria-Profi-Lager. Den Grundwehrdienst durfte er bereits als Heeresspitzensportler ableisten. Infiziert vom Enthusiasmus seines Vaters und von diesem auch mit großem Know-how gecoacht, wagte der Maturant viel. Vorbild und Trainer Bernhard Keller war selbst zweimal Vize-Triathlon-Weltmeister auf der Ironman-Distanz.
Rückschläge
Auch wenn man dem professionellen Sportlerleben alles unterordnet, Garantie für den Erfolg gibt es in diesem Beruf keine. Eine Erfahrung, die Niklas in seinem zweiten Profi-Jahr 2023 machen musste. Böse Stürze mit dem Rad, Verletzungen und nervenraubende Zwischenfälle, etwa wenn die persönliche Ausrüstung bei den weltweiten Reisen verschwindet, sorgten für Rückschläge. "So etwas gehört natürlich dazu. Er hat das alles mental gut bewältigt und ist immer fokussiert auf die Zukunft“, schildert sein Vater und Coach.
Doch heuer läuft es für den jungen Amstettner wieder viel besser. Ein erstes Ziel, nämlich über gute Platzierungen im Europacup die Startberechtigung im Weltcup zu sichern, ist geschafft. Der Weltcup ist hinter der "World Triathlon Serie“ die zweithöchste Kategorie weltweit und bringt bei guten Ergebnissen Punkte für die Weltrangliste.
Olympia-Ziel
Dieses Ranking ist entscheidend, ob Keller 2028 oder 2032 an den Olympischen Spielen in Los Angeles in den USA oder Brisbane in Australien teilnehmen wird. „An Olympischen Spielen teilzunehmen ist mein größtes Ziel“, verkündete Niklas bereits als 14-Jähriger. Sicher nicht zufällig deckt sich das mit Zielen seines Vaters, der eine Sportagentur betreibt und den erfolgreichen Tria-Verein „Rats“ leitet. In Trainingsprojekten bildete er schon Dutzende Triathlon-Sportler aus. „Bei der Vereinsgründung habe ich gesagt, dass wir in 20, 30 Jahren einen Olympiastarter stellen wollen. Das ist nichts Unrealistisches“, so Keller senior.
Großes Ziel für heuer ist für Niklas, nicht nur weiter als Berufs- und Sportsoldat im Heeresdienst verbleiben zu können, sondern auch trotz seiner Jugend in den nationalen B-Kader zu kommen. Das würde neben den privaten Sponsoren eine finanzielle Stütze bringen. Aktuell belegt Niklas den 10. Platz in der U23-Europarangliste, den 179. Platz in der Elite-Europarangliste sowie den 380. Rang in der Weltrangliste.
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