ÖBB-Postbus muss Citybusnetz in Amstetten abgeben: E-Busflotte kommt

Blaue Citybusflotte wird auf E-Fahrzeuge umgestellt und ab 2025 von der N-Bus GmbH. betrieben 
Die Firma N-Bus aus St. Pölten hat bei der Ausschreibung gewonnen. Sechs neue Elektrobusse nehmen im Sommer 2025 den Betrieb auf.

Nach einer Neuausschreibung wird in Amstetten die ÖBB-Tochter Postbus von der N-Bus GmbH. aus St. Pölten als Betreiber des Citybusnetzes abgelöst. Ab Juli 2025 ersetzen sechs emissionsfreie E-Busse die jetzige Dieselflotte. Die jährliche Kilometerleistung der Busse wird um 50 Prozent auf 340.000 km erhöht. 

ÖBB-Postbus muss Citybusnetz in Amstetten abgeben: E-Busflotte kommt

Stadtverantwortliche für den Öffi-Verkehr mit Bgm. Haberhauer und dem neuen Partner, N-Bus-Chef Anton Pichler, sowie Vize-Bgm Brandstetter im Vordergrund

Mit der im Herbst 2022 angelaufenen Ausschreibung habe man versucht, für das Angebot im öffentlichen Verkehr der Stadt "das Beste herauszuholen“, versicherten Bürgermeister Christian Haberhauer und sein Vize Markus Brandstetter (beide ÖVP) bei der Präsentation des neuen Citybuspartners. 

Die N-Bus  hat als Tochter der beiden großen Mostviertler Busunternehmen Mitterbauer und Kerschner regionalen Bezug.

Von großem Vorteil im Angebot der Firma war es auch, dass Kerschner in Amstetten eine Betriebsstätte unterhält. Hier kann die künftige E-Bussflotte nächtens mit Strom aus den stadteigenen Kraftwerken und PV-Anlagen geladen werden, versichern die Beteiligten. "Damit ersparen wir uns die Errichtung einer eigenen Ladestation“, so Brandstetter. 190 Tonnen CO2 werden durch den Einsatz der E-Busse künftig eingespart.

ÖBB-Postbus muss Citybusnetz in Amstetten abgeben: E-Busflotte kommt
  1. N-Bus parkte vor dem Amstettner Rathaus

Mit 302.000 Passagieren im Jahr 2023 ist das Stadtbusangebot in Amstetten gut genutzt. Mit einer neuen sechsten Linie in den Amstettner Osten, wo mehr als 2.600 Arbeitnehmer hin müssen und wo auch noch Platz für neuen Wohnraum sei, wolle man das Angebot weiter ausbauen, kündigten die Stadtpolitiker mit den Verkehrsplanern der Amstettner Stadtwerke an.  Der Amstettner Bahnhof als Knotenpunkt dient auch als Andockstelle mit bestmöglichen Anschlüsse an die Pendlerzüge, kündigt Brandstetter an.

Inbegriffen in der Angebotsausweitung sind auch längere Betriebszeiten in der Früh, nämlich schon vor 6 Uhr und am Abend bis nach 19 Uhr. Nachdem bei Passagier-Befragungen der verstärkte Wunsch nach einem Citybusbetrieb am Samstagnachmittag kam, wird dieser auch bis 19 Uhr umgesetzt. 

Bundesförderung 

Als großen Coup loben die Stadtverantwortlichen, ihre Verkehrskoordinatoren, aber auch der N-Bus-Geschäftsführer Anton Pichler, dass es gelungen ist, aus dem EBIN-Förderprogramm des Bundes  für emissionsfrei Busse 2,5 Millionen Euro Unterstützung zu bekommen. Damit könne man 80 Prozent der Anschaffungen in neue Fahrzeuge und in die Infrastruktur abdecken.

ÖBB-Postbus muss Citybusnetz in Amstetten abgeben: E-Busflotte kommt

Präsentation des neuen Citybus-Partners

Somit gelinge es auch, trotz der beachtlichen Angebotsausweitung jährlich weiter mit den derzeitigen Betriebskosten von rund 900.000 Euro das Auslangen zu finden, zeigte sich Stadtchef Haberhauer erfreut.

N-Bus hat einen Vertrag auf acht Jahre mit einer zweijährigen Verlängerungsoption erhalten. Die Fahrkartenpreise sollen nach einem üblichen Indexierungsmodell angehoben werden, kündigt Pichler an. Die erste Preiserhöhung der Fahrkarten ist für 1. Jänner 2027 fixiert worden.

ÖBB-Postbus muss Citybusnetz in Amstetten abgeben: E-Busflotte kommt

Auch die neuen E-Busse werden im bekannten Design durch die Stadt flitzen

Die neuen E-Busse mit Platz für 65 Personen werden weiter im aktuellen blauen Design durch die Stadt flitzen. Am System und am Angebot der Anrufsammeltaxis für Öffi-Nutzer in den peripheren Ortsteilen, wie Ulmerfeld-Hausmening oder Mauer, wo der Citybus nicht fährt, werde nichts geändert, versicherte Vizebürgermeister Brandstetter.

Kommentare