NÖ: Große Trauer nach Tod eines Meisterfotografen
Die Kamera in der Hand und das freundliche Lachen im Gesicht, mit seinem zugänglichen Auftreten schaffte es der Fotografenmeister Hermann Fuchsluger sofort, beste Stimmung für das nachfolgende Fotoshooting zu sorgen. Mit seinem Optimismus kämpfte der Mostviertler Fotokünstler aus Winklarn bei Amstetten auch mit viel Energie gegen eine heimtückische schwere Krankheit an. Dass der 61-Jährige nun den Kampf am Ende der Vorwoche verlor, sorgt in seiner Familie und bei vielen Freunden und Bewunderern in der Region für große Trauer.
Mit dem berühmten Foto der Hochzeitsgesellschaft, die just beim Posieren für das große Familienbild von einem brachialen Schneesturm überrascht wird, gelang Fuchsluger weltweites Aufsehen. 2016 schaffte es das Bild in das Finale des World Photographic Cups. Wie bei dieser Aufnahme konnte der Fotomeister mit auch mit vielen anderen Aufnahmen besondere Geschichten erzählen.
Dürrer Apfelbaum
Mit perfektem technischen Können verpackte er in seinen Fotos einzigartige Botschaften. 2021 gelang ihm das mit einem Bild eines alten fast verdorrten Apfelbaums. Der war im Zweiten Weltkrieg bei einem Bombenangriff samt Wurzelstock 40 Meter durch die Luft geflogen und danach wieder eingegraben worden. Jahrzehnte lang trug der Baum danach reichlich Früchte und verschaffte Fuchsluger als mystisch stimmungsgeladene Schwarzweiß-Aufnahme dann auch noch zwei Goldmedaillen bei den österreichischen Foto-Bundesmeisterschaften der Naturfreunde.
Die Farbenpracht der Natur, der Reiz alter Gebäude sowie geheimnisvoll wirkende Landschaften und natürlich die Geschichten in den Gesichtern seiner Mitmenschen stachelten Fuchsluger zu Höchstleistungen an.
Noch im Vorjahr, schon gezeichnet von seiner Krankheit, war der sehr gläubige Meisterfotograf auf einer Pilgerreise durch Europa unterwegs. Seine sehenswerten Kirchenbilder präsentierte er dann in Vortragsabenden. Der Tod des Ausnahmekönners hinterlässt nun eine tiefe Lücke im Kreativ-Potenzial des Mostviertels.
Als einer, der selbst ständig auf der Jagd nach neuen Erlebnissen und Eindrücken war, lag ihm zuletzt der Verein „Rollende Engel“ besonders am Herzen, teilte seine Familie mit. Die ehrenamtlichen Wohltäter ermöglichen es schwerkranken Menschen noch einmal raus zu kommen und ein letztes Mal besondere Plätze besuchen oder einen letzten Ausflug mit der Familie unternehmen zu können.
Die Begräbnisfeier für Hermann Fuchsluger startet am Mittwoch (31. Jänner) um 13.15 Uhr mit einer Gebetsstunde und dem anschließenden Requiem in der Pfarrkirche Winklarn.
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