Tiefenbohrung soll Ursache für Risse auf Umfahrung Wieselburg aufklären

In noch nicht absehbarer Zeit steht auf der neuen Umfahrungsstraße wegen Setzungen eine Sanierungsbaustelle an
Entlastungsstraße bleibt uneingeschränkt nutzbar, Gerichtsstreit um 2,5 Millionen Euro Schaden zu "Bröselbrücke" ist noch offen

Risse im Asphalt der neuen Umfahrung Wieselburg lotsen ein Jahr nach der Eröffnung die NÖ Straßentechniker zurück in die Brausstadt. Sie versicherten am Donnerstag, dass die aufgeplatzte Fahrbahn mit der leicht spürbaren Absenkung im nördlichen Umfahrungsteil für den Verkehr ungefährlich sei.

Tiefenbohrung soll Ursache für Risse auf Umfahrung Wieselburg aufklären

Risse und leichte Fahrbahnsenkung

„Die Risse sind uns seit dem Dezember bekannt und wir haben schnell darauf reagiert“, schilderte Wolfgang Leitgeb, der Projektleiter der Umfahrung Wieselburg vom NÖ Straßendienst. Setzungen seien bei neuen Straßenbauten nichts Ungewöhnliches.

Tiefenbohrung soll Ursache für Risse auf Umfahrung Wieselburg aufklären

Mittels Messmarken wird derzeit der Straßendamm der Umfahrung Wieselburg beobachtet

Mit rund 40 Messpunkten im Asphalt und im sieben Meter hohen Straßendamm wird die Setzung derzeit überwacht. Im geringen Millimeterbereich senke sich der Fahrbahnunterbau noch immer, erklärte Techniker Sebastian Riegler. Im Wissen, dass man auf geologisch schwierigem Terrain baue, seien Vorschriften und Materialvorgaben beim Bau der Umfahrung bei diesem Abschnitt für die Baufirmen besonders streng gewesen, versichern die Straßenplaner.

Spezialmessung

Um die Ursache für die Absenkung festzustellen, werden nun im Mai am Straßendamm neben der Fahrbahn zwei 15 Meter tiefe Bohrungen gemacht. Anhand der Analysen von Ziviltechnikern wird dann entschieden, ob die Baufirmen oder das Land als Straßenerhalter die Sanierung zu tragen haben, erklären die Straßenplaner. Stellen sich tiefengeologische Verschiebungen heraus, müsste erfahrungsgemäß das Land als Bauherr die Kosten übernehmen.Gehen die Fahrbahnschäden vom aufgeschütteten Damm aus, sollten erfahrungsgemäß die Baufirmen für die Sanierung haften, schilderten die Straßenexperten. Doch garantieren könne man diese Vorgangsweise nicht.

Zeithorizont

Abschätzungen wann eine Sanierungsbaustelle eingerichtet werden kann und welche Kosten anfallen werden, konnten die Straßendienst-Vertreter derzeit noch nicht machen. Im Mai werde eine der drei Spuren für die Bohrarbeiten für zwei bis drei Tage kurzzeitig gesperrt und umgeleitet, kündigte Straßendienst-Sprecher Gerhard Fichtinger an.

Tiefenbohrung soll Ursache für Risse auf Umfahrung Wieselburg aufklären

Vertreter NÖ Straßendienst: v.l. Riegler, Fichtinger, Leitgeb

Klar betont wurde, dass die Risse nichts mit der im Sommer 2020 während der Bauarbeiten auf der Umfahrungsstrecke eingestürzten Brücke zu tun hätten. In diesem Zusammenhang lä#uft noch ein Gerichtsverfahren, wer für den rund 2,5 Millionen Euro hohen Schaden aufkommen muss.

Zufrieden ist man mit der Frequenz auf der neuen 80 Millionen Euro teuren Umfahrung. 50 Prozent des im Raum Wieselburg anfallenden Verkehrs habe sich mittlerweile von der Stadt auf die Umfahrung verlagert, erklärte Sebastian Riegler.

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