Terror-Experte: "Anschläge rufen Nachahmer auf den Plan"

Beran A. soll von seinem Kinderzimmer in Ternitz aus einen Anschlag auf das Taylor-Swift-Konzert geplant haben. Er sitzt in Haft.
Roland Scherscher, Leiter des Landesamtes für Staatsschutz und Extremismusbekämpfung NÖ, erklärt das Phänomen der Influencer Preacher und warum Bombenbau im Kinderzimmer in Mode gekommen ist.

Roland Scherscher hat in Niederösterreich mehr Terrorverdächtige als ihm lieb ist. Wie der oberste Staatsschützer und frisch gebackene Landespolizeidirektor-Stellvertreter der Herausforderung begegnet.

KURIER: Ein Kinderzimmer in Ternitz als Brutstätte für einen Terroranschlag auf das Taylor-Swift-Konzert: Ist NÖ ein Hotspot für islamistischen Extremismus?

Roland Scherscher: Würde ich nicht sagen. Allerdings sehen wir in letzter Zeit regionale Anhäufungen – in St. Pölten, Tulln, Schwechat oder Wiener Neustadt und Neunkirchen. Die Anzahl der festgestellten Gefährder bewegt sich im mittleren zweistelligen Bereich.

Wer gilt als Gefährder?

Personen, die potenziell bereit wären, Gewalt einzusetzen bzw. Anschläge durchzuführen. Die verdächtigen jungen Männer sind durchwegs in Österreich geboren und hier aufgewachsen. Umfeldermittlungen zeigen, dass ihre Eltern aus keiner radikalen Szene kommen.

Wieso geraten sie dann auf diese schiefe Bahn ?

Der Großteil dieser Jugendlichen radikalisiert sich im Internet oder im Freundeskreis, das ist ein Faktum. Meist gegen den ausdrücklichen Willen der Eltern. Das geht so weit, dass die Eltern als Ungläubige bezeichnet werden.

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