"Salam alaikum, meine liebe Familie", beginnt der mittlerweile 20-jährige Beran A. "Wie ihr wahrscheinlich mitbekommen habt - habt ihr schon Nachrichten gesehen was passiert ist." Er habe "diese Sache" schon lange geplant. "Nur ich konnte es euch nicht erzählen. Ich musste es einfach tun."
Auch die Familien der beiden anderen - es dürfte sich um Hasan E. (er sitzt in Saudi Arabien in Haft, nachdem er fünf Menschen in Mekka mit einem Messer attackiert haben soll) und Arda K. (der in Istanbul kalte Füße bekam) handeln - hätten im Vorfeld nichts gewusst, betont Beran A. "Das war ein Inside-Job von uns allen dreien."
Und: "Ihr werdet sehen, was für Nachrichten wir verbreitet haben, was wir verbreiten werden. Ihr werdet sehen, was für eine Wirkung das haben wird, was wir zu dritt gemacht haben." Namentlich werden die Mistreiter nicht genannt.
Das mögliche Motiv? Unter anderem Unter anderem die israelischen Militäraktionen im Gaza-Streifen nach dem Angriff der Hamas. "Kein arabisches Land steht auf. Diese Araber, wie sie mit den Juden tanzen - ich kann das nicht sehen." Und Beran A. ärgert sich auch über Dubai - dort hätte er laut Ermittlungen am 11. März 2024 zuschlagen sollen. "Ich sehe die Polizisten in Dubai, das sind die schlimmsten. Sie reden über den Islam und die Scharia, aber legalisieren Alkohol." Das Trio würde "aufstehen für alle. Wir haben eine Absicht."
Erfolglos
In seinem eigenen Leben habe er keine Erfolge gehabt, erklärt er. Er sei einsam, habe keine Frau. Gehe arbeiten und dann schlafen. "Ich konnte nicht mal trainieren. Und das ist kein Leben für mich."
Er würde bewusst keinen Anschlag in Österreich durchführen, sagt er in der Videobotschaft. Denn er wolle seiner Familie unnötige Probleme ersparen.
Und der Familie gibt er noch einige Ratschläge mit auf den Weg. Denn sie würde danach sehr viel Hass abbekommen. "Sagt euch los von mir - aber nicht im Herzen. Wenn die Polizei kommt, ihr wisst nichts. Ihr habt mit mir nichts zu tun." Das Video solle man verstecken.
Konto leergeräumt
Auch eine Art Erbe hinterlässt er seinen Verwandten. Er habe sein ganzes Geld (rund 18.000 Euro) vom Konto abgehoben, bevor es gesperrt wird und in einer Lade in seinem Zimmer versteckt. Dort liege auch ein Messer, das man zur Selbstverteidigung verwenden könne. Die Playstation und die teuren Markenwesten solle man verkaufen.
Er habe seinen Seelenfrieden gefunden, erklärt er. "Ich weiß, dass es meine letzten Tage sind, aber ich bin nicht traurig."
Zwar flog Beran A. tatsächlich nach Dubai. Doch dort dürfte ihn der Mut verlassen haben. Er flog unverrichteter Dinge wieder nach Hause.
Festgenommen wurde er Monate später, als bekannt wurde, dass ein Anschlag auf das Swift-Konzert geplant gewesen sein soll.
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