Streit und Krankheit: Biedermannsdorfs Bürgermeisterin tritt zurück

Streit und Krankheit: Biedermannsdorfs Bürgermeisterin tritt zurück
ÖVP-Ortschefin Beatrix Dalos übergibt ihr Amt in den nächsten Monaten an Gemeinderat Hans Wimmer.

16 Jahre lang war Beatrix Dalos (ÖVP) Bürgermeisterin der Gemeinde Biedermannsdorf im Bezirk Mödling. Jetzt hat sie genug. Spätestens mit Jahreswechsel will Dalos das Amt zurücklegen. Der Grund: ihre angeschlagene Gesundheit - sie erholt sich aktuell von einer schweren Operation, musste auf der Intensivstation gepflegt werden - und parteiinterne Streitereien.

„Ich lasse mir nach 16 Jahren nicht von den Jungen sagen, was ich zu tun habe“, ärgert sich die Bürgermeisterin. „Es gab früher einen tollen Zusammenhalt im ÖVP-Team. Wir haben viel geschafft für Biedermannsdorf, aber das ist leider nicht mehr so. Das Klima in der Partei ist schlecht. Es ist eben nicht mehr das Team, das es früher war. Die Zeiten ändern sich, das muss man akzeptieren, aber das will ich mir nicht mehr antun.“

Nachfolger steht fest

Mit 60 Jahren sei sie pensionsberechtigt, den genauen Termin müsse sie erst abklären, betont Dalos, die nun mehr Zeit ihrer Familie widmen möchte. „Die ist in den letzten 16 Jahren zu kurz gekommen. Ich habe drei Enkelkinder, bei deren Betreuung ich genauso engagiert bin wie als Bürgermeisterin.“

Ihr Nachfolger wurde ÖVP-intern bereits festgelegt: Gemeinderat Hans Wimmer, einst Faschingsherzog in Mödling und bekannter Standesbeamter. „Ich möchte Beatrix Dalos nicht hinausdrängen, weil sie viele Jahre eine gute Arbeit gemacht und auch vieles für Biedermannsdorf geleistet hat“, sagt Wimmer.

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Dass das Verhältnis zur scheidenden Ortschefin aber nicht das beste ist, bestätigt er: „Von guten Freunden sind wir weit entfernt, aber man schätzt sich. Dazu stehe ich. In letzter Zeit ist vieles nicht mehr so ideal gelaufen.“

"Mehr Kommunikation"

Was er ändern möchte? „Ich würde den Fokus mehr auf die Bevölkerung legen, die Kommunikation suchen. Ich bin ein sehr geselliger Mensch.“ Und Wimmer stellt klar: „Ich mache das weder aus finanziellen Gründen, noch wegen meinem Ego. Ich will gute Stimmung schaffen.“ Die Partei sieht er hinter sich: „Ich wurde mit 9:3 Stimmen im Vorstand gewählt, ich glaube da kann man schon sagen, dass sie hinter mir stehen.“

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