SPÖ und Samariterbund trauern um Otto Pendl
Nach kurzer, schwerer Krankheit, ist am Mittwoch Otto Pendl, langjähriger Nationalratsabgeordneter der SPÖ und Präsident des Samariterbundes Niederösterreich, im Kreise seiner Familie verstorben.
Neben seiner politischen Tätigkeit als Bürgermeister von Trumau (Bezirk Baden) und als Abgeordneter, übernahm er 1994 die erste Funktion in der Rettungsorganisation beim Samariterbund Traiskirchen-Trumau. 2009 wurde er NÖ-Präsident und übte diese Funktion bis zu seinem Tod aus.
70. Geburtstag vor wenigen Tagen
Auf Bundesebene war er als geschäftsführender Vize-Präsident tätig und prägte wesentlich die Entwicklung der Rettungslandschaft in Österreich. "Otto Pendl stellte dabei stets den Menschen in den Mittelpunkt und es war ihm ein Herzensanliegen, Menschen in Notsituationen zu helfen", würdigt man den Verstorbenen seitens des Samariterbundes Österreich. "Mit ihm verlieren wir eine eindrucksvolle Persönlichkeit, die sich bis zuletzt für die Menschen in Niederösterreich eingesetzt hat."
Vor wenigen Tagen erst feierte Otto Pendl seinen 70. Geburtstag mit zahlreichen Prominenten im Rahmen einer Jubiläumsgemeinderatssitzung in Trumau. Dabei wurde er für seine Tätigkeit unter anderem mit dem goldenen Ehrenzeichen der Stadt Wien ausgezeichnet.
Größere Bekanntheit erreichte Pendl im Herbst 2012 als SPÖ-Fraktionsführer im Untersuchungsausschuss zur Klärung von Korruptionsvorwürfen.
Seltene Einigkeit über alle Fraktionsgrenzen hinweg kennzeichnete am Mittwoch die Reaktionen auf Pendls Ableben. Nicht nur SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner würdigte Pendl als „engagierten Sozialdemokraten, der sich in all seinen Funktionen immer für die Interessen und Anliegen der Menschen eingesetzt hat“. Auch die Zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ) nannte ihn einen „loyalen Freund und Mitstreiter“.
"Handschlagqualität"
Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) schilderte Pendl als „Mensch mit Handschlagqualität“. Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) betonte, viele Reformen im Sicherheitsbereich trügen Pendls Handschrift. Und Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) betonte: „Unsere politische Zusammenarbeit hat sich über die Jahrzehnte hinweg zu einer wahren Freundschaft entwickelt.“
„Ein wahrer Samariter“
Für FPÖ-Chef Herbert Kickl war Pendl „ein politisches Original mit Handschlagqualität“. Grünen-Klubobfrau Sigrid Maurer betonte den Respekt, den Pendl über die Fraktionsgrenzen hinweg genossen habe und Neos-Klubvize Nikolaus Scherak würdigte „Sir Otto“ als überzeugten Parlamentarier.
Samariterbund-Präsident und Niederösterreichs SPÖ-Chef Franz Schnabl schrieb am Mittwoch: „Otto Pendl war nicht nur ein großartiger Politiker, er war auch ein wahrer Samariter.“
Auch Landeshauptmann a.D. Erwin Pröll zeigte sich tief betroffen: „In seiner Funktion als Bürgermeister, vor allem aber auch als ASBÖ-Präsident in Niederösterreich hatten wir oft miteinander zu tun. Otto Pendl war jemand, der die Hand reichte und Wort hielt. Er setzte auf Zusammenarbeit und lebte diese auch. Und er stand ein für Ehrenamt und Freiwilligenwesen.“
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