Spital St. Pölten: Weniger Betten für die jungen Patienten?

Spital St. Pölten: Weniger Betten für die jungen Patienten?
Eltern kranker Kindern bangen um die Qualität der Spitalsversorgung. Klinikum beruhigt.

Weniger Betten, weniger Möglichkeiten für die Mitaufnahme der Eltern, weniger Therapieräume: Es sind besorgnisregende Zeilen, die derzeit in Form einer Petition im Internet kursieren. Adressiert ist das Schreiben an Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und ihren Stellvertreter Stephan Pernkopf. Die Befürchtung der Initatioren ist, dass sich durch die Übersiedelung der Kinder-und Jugendabteilung in das geplante Haus D im Universitätsklinikum St. Pölten die Situation für die jungen Patienten verschlechtern könnte. Der Bezug ist für das Jahr 2024 geplant.

Mehr als 400 Unterstützer

„Auch der große Bewegungsraum, der seit 1986 für diagnostische und therapeutische Zwecke genutzt wird, ist ersatzlos gestrichen worden“, heißt es. Die Petition, die seit Mittwoch online ist, wurde inzwischen von mehr als 400 Personen unterstützt.

Die Verantwortlichen des Uni-Klinikums versuchen zu beruhigen: „Derzeit erfolgen die Detailplanungen für den Bau des Hauses D und somit der Kinder- und Jugendabteilung, deren Fertigstellung für 2024 geplant ist“, erklärt Spitalsdirektor Thomas Wallner. Um die Baufläche auf dem Gelände vorzubereiten, sei die Station zwischenzeitlich im Haus A angesiedelt.

Stattdessen soll Mutter-Kind-Pass ausgeweitet werden

Ärzte fehlen

Akutbereich

„Die Kinder- und Jugendabteilung hat einen Schwerpunkt im Akutbereich. Dieser wird auch weiterhin zu 100 Prozent abgedeckt. Die zukünftige Anzahl der Betten als auch die Therapieflächen werden natürlich dem aktuellsten medizinischen Stand entsprechen. Selbstverständlich wird es auch eine Übernachtungsmöglichkeit für Eltern geben“, sagt Wallner.

Überrascht reagieren die Ärzte-Vertreter auf die Petition. „In den letzten Monaten war das nie Thema. Aber angesichts der angespannten Lage kann das kein endgültiger Plan sein“, meinen sie auf Anfrage des KURIER.

Mangel an Kinderärzten

Denn der Mangel an Kinderärzten ist landesweit riesengroß. „Es ist derzeit ganz, ganz schwierig, die offenen Kassenstellen nachzubesetzen“, sagt Birgit Jung, Sprecherin der Ärztekammer Niederösterreich. Seit 45 Monaten wird beispielsweise die Facharztstelle für Kinder- und Jugendheilkunde im Bezirk Bruck an der Leitha erfolglos ausgeschrieben und seit 36 Monaten findet man keinen Kinderarzt für Lilienfeld.

Mitte September waren Niederösterreich-weit 15 Kassen-Arztstellen ausgeschrieben, davon betrafen zehn Ausschreibungen den Fachbereich Kinderheilkunde.

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