Skylink: 22 Mio. Euro Schadenersatz

Eine Baustelle ohne Mängel gibt es noch nicht“, betont Flughafen-Vorstand Günther Ofner. Seine Mitarbeiter müssen sich derzeit mit einem weiteren unerwarteten Problem am neuen Check-in 3 (vormals Skylink) in Wien-Schwechat herumschlagen: Auf Deckeln im Fußboden hat sich der Belag gewölbt und Blasen geworfen. 95 Prozent der Deckel seien aber bereits ausgetauscht, der Rest soll in den nächsten zwei Wochen folgen, betont ein Sprecher. Zu Stürzen oder Ver­letzungen sei es durch die Bodenwellen nicht gekommen.

Ein kleines Problem im Vergleich zu den anderen Baumängeln am neuen Terminal, der vor knapp einem halben Jahr eröffnet wurde: Insgesamt hat der Flughafen bereits fast 22 Millionen Euro an Schadenersatz-Forderungen lukriert.

Sie verteilen sich auf Versicherungsvergleiche (11,1 Millionen Euro), Forderungsverzicht von Firmen (3 Millionen Euro) sowie Überweisungen von Unternehmen aus den Bereichen Heizung, Klima und Lüftung (7,6 Millionen Euro).

Weitere Forderungen werden wohl noch hinzukommen. „Wir schließen nicht aus, dass manche davon auch die Gerichte beschäftigen werden“, sagt Vorstand Ofner.

Lifte

Für die erst nach der Er­öffnung anfallenden Umbauarbeiten dürften bis zu zehn Millionen Euro an Kosten anfallen. Noch geprüft wird, wo und wann genau die nötigen zusätzlichen Lifte im Check-in 3 errichtet werden. „Wir sind derzeit dabei, mehrere Varianten durchzuarbeiten“,betont der Sprecher. Somit sind auch die Kosten noch offen.

Etwas weiter ist man bereits bei der Behebung der Mängel, die Behinderten­vertreter beanstandet hatten. Einige davon sind bereits beseitigt: Etwa schwer zu öffnende WC-Türen und schlecht positionierte Lichtschalter sowie die mangelhafte Beschilderung der Behindertenparkplätze.

Probleme mit den Liften und mit der Lesbarkeit von Anzeigen – über Letzteres hatten sich Sehbehinderte beschwert – werden derzeit noch in Arbeitsgruppen gemeinsam mit Behindertenvertretern behandelt.

Kürzere Wege

Etwas bequemer haben es seit Kurzem jene Passagiere, die am Check-in 3 ankommen und ins Parkhaus 3 müssen: Anstelle der bisherigen umständlichen Passage können sie jetzt einen neuen Verbindungsgang benutzen.

Noch etwas gedulden müssen sich hingegen die Fluggäste, deren Flugzeug am Altbestand des Airports andockt. Sie müssen derzeit im Vergleich zu früher einen etwas längeren Weg zur Gepäckausgabe in Kauf nehmen. Dieses Problem soll aber nach Abschluss der Renovierung des alten Terminal 1 (Check-in 1) behoben sein, versichert der Sprecher.

Geplante Fertigstellung ist im ersten Halbjahr 2013. Danach soll der Terminal 2 (Check-in 2) runderneuert werden.

Oktober 2005
Baubeginn. Geplanter Fertigstellungstermin: 2008.

2007
Erstmals ist von Ver­zögerungen die Rede. Das Bau-Budget erhöht sich von 400 auf 512 Mio. €.

2009
Finanzvorstand Christian Domany wird abgesetzt. Die Kosten werden auf 830 Mio. € geschätzt. Im Juni stoppt der Bau für mehrere Monate.

Juni 2012
Eröffnung. Nach derzeitigem Stand betragen die Gesamtkosten ca. 770 Mio. €.