Skylink: Millionen für Nachbesserungen

Skylink: Millionen für Nachbesserungen
Bei jedem Neubau bestehe Bedarf nach Modifikationen, argumentieren die Vorstände. Heute würde man aber wohl anders bauen.

Vor knapp drei Monaten eröffnet, muss der skandalumwitterte Terminalbau Skylink (Check-In-3) am Flughafen Wien Schwechat bereits wieder adaptiert werden. Die seit einem Jahr amtierenden Flughafen-Vorstände Günther Ofner und Julian Jäger wollen die Kosten der aktuellen Nachbesserung - mehr Aufzüge, ausreichend barrierefreie Zugänge für Behinderte, neue Leitsysteme, bessere Beschilderung - unter 10 Millionen halten. Sie räumten am Mittwoch vor Journalisten ein, dass man den Bau heute wohl anders anlegen würde. Ansonsten fügen sie sich ins Unabänderliche.

Vor zehn Jahren, als der Bau geplant wurde, waren andere Verantwortliche am Ruder. Baukostenexplosionen und jahrelange Verzögerungen haben einer Reihe von Managern den Kopf gekostet, bevor Ofner und Jäger an die Spitze des börsenotierten Flughafen gehievt wurden.

Architektur eine Frage des Geschmacks

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Nicht erfüllen können die Airport-Chefs den Wunsch vieler Passagiere nach breiteren Rolltreppen. "Würde man heute neu bauen, würde man nicht nur die ganze Halle, sondern auch die Rolltreppen breiter machen". Ofner sieht das Rolltreppen-Thema - anders als andere Kritikpunkte - aber lediglich psychologisch besetzt. Wie überhaupt Generalkritik an dem in schwarz und grau gehaltenen Gesamtbauwerk als Geschmackssache abgetan wird. Kritik an den durch den Neubau entstandenen langen Fußmärschen von bis zu 680 Metern, ließen die Vorstände ebenfalls nicht gelten und verwiesen auf den internationalen Vergleich (siehe Galerie).

"Wir können es uns leicht machen und sagen, wir waren das nicht, alles Schmarrn", so Ofner. "Unser Auftrag ist, aus dem was da ist das Beste zu machen, das Ohr an den Bedürfnissen der Passagiere und Airlines zu haben. Wem nützt es, in der Vergangenheit herumzustochern." Überall wo Probleme auftauchten, werde man sich mit Betroffenen zusammensetzen. Man werde aber keinen Cent mehr ausgeben als unbedingt nötig. Und tragende Wände einreißen könne man auch nicht.

Mit dem Wissen des heutigen Tages würde man natürlich einiges anders machen. Geplant worden sei das Ding vor mehr als zehn Jahren. Ofner und Jäger sprechen deshalb von größtenteils "unproduktiver Diskussion". "Ob es uns gefällt oder nicht, wir leben die nächsten 20 bis 30 Jahre damit. Und selbst wenn es uns nicht gefällt, werden wir nichts rausreißen."

Jäger wies alle Kritik an einer "chaotischen" Eröffnung mit Nachdruck zurück. Vor allem mit Blick auf andere europäische Flughafen-Bau-Eröffnungen. Man habe alle Behördenauflagen erfüllt. Alle internationalen Statistiken zur Pünktlichkeit oder zum Handling belegten, dass operativ alles störungsfrei laufe.

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