Semmering-Basistunnel: Nur 980 Meter, aber noch sieben Jahre

Von den 27,3 Kilometer langen Röhren sind mehr als 25 Kilometer bereits gegraben. Der letzte Rest hat es geologisch in sich
Klimaschutz versus Umweltzerstörung: Für Ministerin Leonore Gewessler ist der Ausbau der Südtrasse wesentlicher Anreiz, die Menschen zum Bahnfahren zu bewegen

Wegen der „zerstörerischen Umweltauswirkungen“ haben die Gegner jahrelang mit allen erdenklichen Mitteln den fast vier Milliarden Euro teuren Semmering-Basistunnel torpediert. Millionen Liter frischen Quellwassers werden durch den Röhrenbau im Semmering-Massiv täglich dem natürlichen Wasserhaushalt entzogen. Dieser Kritik war sich auch Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) bewusst, als sie sich am Montag 400 Meter unter Tage vom Baufortschritt überzeugte. Ein Reihe anderer Argumente würden aber eindeutig für den Tunnel sprechen, so die Ministerin zum KURIER.

„Wie man bereits auf der Weststrecke sieht, gelingt es nur mit einer Attraktivierung des Angebots, die Menschen zum Umstieg auf die Schiene zu bewegen“, erklärt Gewessler. Und der Basistunnel sei diesbezüglich ein Quantensprung. Die Fahrzeit Wien–Graz verkürze sich von 2.40 Stunden auf 1 Stunde und 50 Minuten. Das wesentlichste Argument sei, „klimafreundlich, schnell und sicher“ unterwegs zu sein und auf das Auto zu verzichten, meint die Ministerin. Den Basistunnel sehen die Verantwortlichen wie ÖBB-Chef Andreas Matthä und Vorständin Judith Engel (ÖBB Infrastruktur) als Mosaikstein für die neue, 470 Kilometer lange Südstrecke.

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