Semmering-Basistunnel: 300.000 Liter Diesel gestohlen

Semmering-Basistunnel: 300.000 Liter Diesel gestohlen
Drahtzieher sollen Treibstoff abgezweigt und günstiger an Landwirte in der Umgebung verkauft haben.

Mit einem Auftragsvolumen von 3,3 Milliarden Euro ist der Semmering-Basistunnel eine der größten Baustellen Österreichs. Vielleicht haben die Verdächtigen deshalb angenommen, dass das Fehlen von ein paar Hunderttausend Litern Treibstoff nicht gleich auffallen würde.

Aber von vorne: Auf den Baustellen des Semmering-Basistunnels ist es zu einem groß angelegten Betrug gekommen. Ein 47-jähriger Mitarbeiter eines großen Frächters soll zusammen mit einem Bediensteten des Generalunternehmens im großen Stil Diesel-Treibstoff für die Baustellenfahrzeuge abgezweigt haben.

Semmering-Basistunnel: 300.000 Liter Diesel gestohlen

Bis zu 300.000 Liter sollen auf diese Art und Weise zu Diskontpreisen und ohne Rechnung an große Landwirte aus der Umgebung verkauft worden sein.

Auch für die Abnehmer dürfte die Causa Konsequenzen haben, wie Erich Habitzl von der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt gegenüber dem KURIER bestätigt. „Es wird bei uns gegen insgesamt sechs Beschuldigte wegen schweren gewerbsmäßigen Diebstahls und Hehlerei ermittelt“, sagt Habitzl.

Abgepumupt

Der 47-jährige Drahtzieher soll die Tankwagen mit dem Treibstoff für die Tunnelbaustellen zunächst an andere Adressen gelotst haben. Dort wurde ein Teil des Treibstoffs in Tanks gepumpt und unter der Hand weiterverkauft.

Der Mann saß für 14 Tage in der Justizanstalt Wiener Neustadt in Untersuchungshaft. Mittlerweile ist er wieder auf freiem Fuß. Das niederösterreichische Landeskriminalamt ermittelt in der Causa.

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