Schwimmen gegen Alltagsrassismus

Badesachen und Ausweise hatten Flüchtlinge und „Begleitpersonen“ im Stadtbad dabei.
Spontane Aktion nach dem umstrittenen Badeverbot für Flüchtlinge im Stadtbad.

Ein gemeinsamer Abend im Schwimmbad Mödling war die improvisierte Reaktion einiger Bürger und Flüchtlinge auf das ausgehängte Besuchsverbot für "Menschen mit Migrationshintergründen" (sic). Nach einigen Vorfällen hätten Flüchtlinge das Bad nur noch mit einer Begleitperson betreten dürfen. Nach der Empörung in sozialen Netzwerken Protesten aus der Bevölkerung wurde die Entscheidung der Stadt zwar bereits revidiert, der Ärger aber blieb.

Auf Facebook wurde deshalb zu einer Schwimmparty für alle aufgerufen. Gemeinsam wollte man ein Zeichen gegen "verfehlte Betriebspolitik des Stadtbades" setzen. Rund 100 Personen hatten auf Facebook zugesagt, gekommen sind am Sonntagabend immerhin knapp 20 Schwimmer.

"Nicht zu tolerieren"

"Diese Form von Alltagsrassismus kann man einfach nicht tolerieren, nicht im 21. Jahrhundert", erklärte Initiatorin Natalie. Anna Teichgräber vom Verein "Connect Mödling" ergänzt: "Solche pauschalen Diskriminierungen sind gesetzlich verboten."

Warum sich die Stadt zu dem Schritt gezwungen fühlte? Ein paar Asylwerber sollen keine Badekleidung getragen und die Damengarderobe betreten haben.

Teichgräber und ihr Verein haben die Aktion deshalb auch genutzt, um Badehosen zu sammeln. "Ein Flüchtlinge soll offenbar mit einer Jogginghose ins Wasser gegangen sein." Mit den gespendeten Badehosen, bis zum frühen Abend etwa 20 Stück, sollen solche Vorfälle künftig vermieden werden.

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